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Weihnachtliches Einkaufen soll ein Erlebnis sein
Aktuelle Studie zeigt: zwei Drittel wollen ihr Geld für Geschenke diesmal im stationären Fachhandel vor Ort ausgeben
Weihnachtliches Einkaufen soll ein Erlebnis sein
Weihnachtliches Einkaufen soll ein Erlebnis sein
Nur im stationären Einzelhandel kann Einkaufen zu einem Erlebnis werden. Bild: Adobe Stock-drubig-photo

Die Kosten fürs Einkaufen explodieren, man schluckt schwer beim Anblick des Kassenbons im Supermarkt. Und dann steht Weihnachten ins Haus. Wie wirkt sich die Finanzlage auf die Schenkfreude aus? Eine Studie verrät es.

Unterm Weihnachtsbaum droht 2022 offenbar keine Ebbe. Eine Studie des ifes Institut für Empirie & Statistik zeigt: Bei sechs von zehn Befragten wirken sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise nicht auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken aus. Unsichere Jobperspektiven und verteuertes Benzin beeinflussen die Menschen offenbar nicht, wenn es darum geht, Geschenke zu kaufen. Lediglich acht Prozent der Befragten sagten, sie würden aus Sorge um die berufliche Zukunft weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. 21 Prozent der Befragten sagten, die hohen Benzinpreise sorgten dafür, dass sie sich beim Geschenkekauf einschränken würden. Studienleiter Professor Dr. Oliver Gansser verblüfft das Ergebnis: ,,Wir hätten erwartet, dass sich die aktuellen Krisen und Herausforderungen stärker auf die Kauflaune der Deutschen auswirken." Was begründet denn dann die ungebrochene Schenkfreude? „Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Weihnachtsfest der Wunsch nach Tradition und einem ritualisierten Familienerlebnis einhergeht." Trotz historisch schwieriger Rahmenbedingungen für das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem weitgehend stabilen Weihnachtsgeschäft.

300 Euro für Weihnachtsgeschenke

Rund zwei Drittel aller Menschen in Deutschland bevorzugen für ihren Weihnachtseinkauf den ,,Laden vor Ort". Bild: Adobe Stockfoto - Mediaprts
Rund zwei Drittel aller Menschen in Deutschland bevorzugen für ihren Weihnachtseinkauf den ,,Laden vor Ort". Bild: Adobe Stockfoto - Mediaprts

,,Sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Kundinnen und Kunden herrscht angesichts der schwierigen Lage mit enormen Energiepreissteigerungen große Verunsicherung. Die hohe Inflation und die schlechte Verbraucherstimmung senden eigentlich keine guten Vorzeichen für das Weihnachtsgeschäft. Die Kundinnen und Kunden sind aber trotz allem entschlossen, in Geschenke zu investieren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Gleichzeitig ergab eine repräsentative HDE-Umfrage unter mehr als 2000 Personen, dass fast ein Fünftel der Befragten plant, mehr als 300 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben - im Vergleich zum Vorjahr wollen insgesamt mehr als 40 Prozent die Höhe ihrer Ausgaben für Geschenke zum Jahresende stabil halten. Wenngleich die Beantwortung dieser Frage differenziert, weil sehr deutlich einkommensabhängig zu betrachten ist.

Der Online-Handel schwächelt

Mit Blick auf diese Rahmenbedingungen prognostiziert der HDE für die letzten beiden Monate des Jahres einen Gesamtumsatz für den Einzelhandel von 120,3 Milliarden Euro. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem nominalen Plus von 5,4 Prozent und einem preisbereinigten Minus von vier Prozent. Erstmals wird auch der Online-Handel nach zwei starken Pandemiejahren einen realen Umsatzrückgang zu verzeichnen haben. Das Umsatzniveau bleibt hier aber deutlich über den Vorkrisenwerten.

Viele planen ihre Weihnachtseinkäufe für die erste Dezemberwoche

Genth: ,,Die Umsätze wachsen nur über die inflationsbedingt steigenden Preise. Für die Handelsunternehmen bleibt das eine schwierige Zeit." Für das Gesamtjahr 2022 geht der Handelsverband nun von einem nominalen Plus von 7,5 Prozent aus. Nach zwei herausragend umsatzstarken Jahren findet dabei im Online-Handel eine deutliche Normalisierung statt. Erstmals wird dort im Vergleich zum Vorjahr ein Minus beim Umsatz stehen. Der HDE erwartet hier für November und Dezember ein nominales Plus von 1,4 Prozent, real ein Minus von 4,5 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 sinken die Onlineumsätze um nominal 2,3 Prozent, real um 7,2 Prozent.

DAS WIRD 2022 GESCHENKT

Und was landet nun unterm Weihnachtsbaum 2022: Der Studie zufolge Bücher (49 Prozent), Kleidung, Schuhe und Accessoires (46 Prozent) sowie Kosmetika und Parfum (45 Prozent). Allerdings wird dafür nicht ganz so tief in die Tasche gegriffen wie für diese Geschenke: Ganz vorne auf der Liste rangieren Smartphones (138 Euro), Geldgeschenke (129 Euro), Reisen und Freizeitaktivitäten (123 Euro) sowie weitere elektronische Geräte (122 Euro). Wann geht der Run auf die Geschenke los? 34 Prozent aller Befragten antworteten, sie planten die Einkäufe für die erste Dezemberwoche. 16 Prozent der Frauen erledigen das schon zwischen Oktober und November, 14 Prozent der Männer in der letzten Woche vor Heiligabend. Da hat übrigens das analoge Shoppen immer noch die Nase vorn, wenn auch knapp: 65 Prozent der Befragten bevorzugen den Einkauf im Laden vor Ort.