Welche Kriterien gelten dafür?
Kragl-Besse: Grundlage war der Ratsbeschluss, dass Brühl „Fair Trade Stadt“ werden möchte. Dann stand die Gründung einer Steuerungsgruppe an, die aus den verschiedensten Mitgliedern aus Gastronomie, Einzelhandel, dem Rat und Vertretern der Zivilgesellschaft bestehen muss. Nachgewiesen werden müssen zudem die fair gehandelten Produkte sowohl im Einzelhandel wie der Gastronomie. Dabei reichen schon zwei „Fair Trade“-Produkte in einem Betrieb, um mitzumachen – sei es der Kaffee, Orangensaft, die Zuckersticks oder der Pfeffer aus fairem Handel. Als nächstes Kriterium ist es wichtig, dass die Zivilgesellschaft beteiligt wird. So engagieren sich in Brühl derzeit die beiden großen Kirchen und zwei Schulen rund um das Thema „Fair Trade“. Der letzte Punkt im Zertifizierungsprozess ist die mediale Begleitung, um auf den fairen Handel aufmerksam zu machen.
Was versprechen Sie sich davon?
Kragl-Besse: Wir möchten den fairen Handel mehr in die öffentliche Wahrnehmung bringen. Wir sind die 762. Stadt mit diesem Titel und wenn beispielsweise Touristen in unsere Stadt kommen, realisieren sie, dass wir auch dazu gehören und uns für diese Thematik einsetzen.
Ist mit der Zertifizierung als „Fair Trade“-Stadt das Ziel erreicht?
Kragl-Besse: Wir erhoffen uns weiteren Zulauf anderer Akteure. Denn dies ist ein niederschwelliges, kostenfreies Marketing- Tool, womit man auf Produkte aus fairem Handel aufmerksam machen kann, die vielleicht sowieso schon im Portfolio sind. Da wir uns alle zwei Jahre rezertifizieren müssen, brauchen wir eine solide Basis aktiver Mitstreiter und verfolgen auch Pläne, uns breiter im Sinne von nachhaltigem Handeln aufzustellen.
Kontakt
Steuerungsgruppe Fair Trade, Heike Kragl-Besse
weltladen-bruehl@web.de
Stadt Brühl, Wirtschaftsförderung, Barbara Kirsch
bkirsch@bruehl.de