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Die Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fair Trade Stadt Brühl“, Heike Kragl-Besse, im Interview
„Den fairen Handel wollen wir mehr sichtbar machen“
Die Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fair Trade Stadt Brühl“, Heike Kragl-Besse, im Interview
Die Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fair Trade Stadt Brühl“, Heike Kragl-Besse, im Interview
Heike Kragl-Besse engagiert sich ehrenamtlich als Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fair Trade Stadt Brühl“. Bild: Peter Nagel

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Zertifizierung „Fair Trade Stadt Brühl“ zu engagieren?Heike Kragl-Besse: Die „Fair Trade“-Bewegung besteht schon lange, und viele Städte und Gemeinden um uns herum haben sich ihr schon längst angeschlossen. Daher wollten wir den fairen Handel in Brühl auch mehr sichtbar machen. So habe ich als Geschäftsführerin des Vereins „Unterwegs e. V. – Ökumenische Initiative für eine gerechtere Welt“, der den Weltladen in Brühl betreibt, im Jahr 2018 das Gespräch mit unserem Bürgermeister gesucht. Wir konnten ihn davon überzeugen, im Rat der Stadt unser Anliegen zur Abstimmung zu bringen.

Welche Kriterien gelten dafür?

Kragl-Besse: Grundlage war der Ratsbeschluss, dass Brühl „Fair Trade Stadt“ werden möchte. Dann stand die Gründung einer Steuerungsgruppe an, die aus den verschiedensten Mitgliedern aus Gastronomie, Einzelhandel, dem Rat und Vertretern der Zivilgesellschaft bestehen muss. Nachgewiesen werden müssen zudem die fair gehandelten Produkte sowohl im Einzelhandel wie der Gastronomie. Dabei reichen schon zwei „Fair Trade“-Produkte in einem Betrieb, um mitzumachen – sei es der Kaffee, Orangensaft, die Zuckersticks oder der Pfeffer aus fairem Handel. Als nächstes Kriterium ist es wichtig, dass die Zivilgesellschaft beteiligt wird. So engagieren sich in Brühl derzeit die beiden großen Kirchen und zwei Schulen rund um das Thema „Fair Trade“. Der letzte Punkt im Zertifizierungsprozess ist die mediale Begleitung, um auf den fairen Handel aufmerksam zu machen.

Die Sprecherin der Steuerungsgruppe „Fair Trade Stadt Brühl“, Heike Kragl-Besse, im Interview-2
Mit einer „Osterhasen-Demo“ wurde vor Kurzem in Brühl auf fairen Handel aufmerksam gemacht. Bild: Heike Kragl-Besse

Was versprechen Sie sich davon?

Kragl-Besse: Wir möchten den fairen Handel mehr in die öffentliche Wahrnehmung bringen. Wir sind die 762. Stadt mit diesem Titel und wenn beispielsweise Touristen in unsere Stadt kommen, realisieren sie, dass wir auch dazu gehören und uns für diese Thematik einsetzen.

Ist mit der Zertifizierung als „Fair Trade“-Stadt das Ziel erreicht?

Kragl-Besse: Wir erhoffen uns weiteren Zulauf anderer Akteure. Denn dies ist ein niederschwelliges, kostenfreies Marketing- Tool, womit man auf Produkte aus fairem Handel aufmerksam machen kann, die vielleicht sowieso schon im Portfolio sind. Da wir uns alle zwei Jahre rezertifizieren müssen, brauchen wir eine solide Basis aktiver Mitstreiter und verfolgen auch Pläne, uns breiter im Sinne von nachhaltigem Handeln aufzustellen.
 

Kontakt

Steuerungsgruppe Fair Trade, Heike Kragl-Besse
weltladen-bruehl@web.de

Stadt Brühl, Wirtschaftsförderung, Barbara Kirsch
bkirsch@bruehl.de