Spezialeinsatzkräfte stehen auf dem Bordstein vor einer Siegburger Schule.

Eilmeldung

Zeugen berichten von Schüssen: Amokalarm an Siegburger Schule

Abo
Login

Rundschau PLUS abonnieren

Zum Abo-Shop

Artikel teilen

Schriftgröße ändern

Artikel zur Merkliste hinzugefügt

Rückgangig

Artikel von der Merkliste entfernt

Sie folgen nun

Rückgangig

Sie folgen

Werke mit internationalen Akzente. Für ihre Inszenierungen castet Gaby Fey persönlich professionelle Models, manchmal auch Apnoe-Taucher
Erftstädter Fotokünstlerin Gaby Fey-Kunstwerke unter Wasser
Erftstädter Fotokünstlerin Gaby Fey-Kunstwerke unter Wasser
Gaby Feys Kunstwerk "Das Floß der Medusa". Bild: Fey.

Gaby Fey erschafft außergewöhnliche Kunstwerke - unter Wasser. Wenn auch die Motive weltbekannt sind, sorgen ihre Inszenierungen doch für ein völlig neues Erlebnis. Die experimentierfreudige Fotokünstlerin hat bereits spektakuläre Gemälde weltberühmter Künstler umgesetzt, von Leonardo da Vincis „Das Abendmahl", über ,,Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix bis hin zu ,,Das Floß der Medusa" von Théodore Géricault. Die in Lechenich und in Südfrankreich lebende Künstlerin stellt die Motive in ihrem Pool in Carqueiranne oder im Mittelmeer akribisch genau nach. Für ihre Inszenierungen castet Gaby Fey persönlich professionelle Models, manchmal auch Apnoe-Taucher. Ihre Rollen proben die Darsteller zunächst über Wasser, ehe sie mit der Künstlerin abtauchen. Die Aufnahmen entstehen dann ohne Sauerstoffflaschen. ,,Dadurch entsteht Nähe und Vertrauen", erklärt Gaby Fey, die selbst zunächst als Model vor der Kamera und dann als erfolgreiche Werbefotografin arbeitete. Erfolge stellten sich für die Erftstädterin dann auch rasch als Fotokünstlerin ein, national wie international. Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Monaco, Österreich und der Schweiz sprechen für sich. Volker Düster sprach mit Gaby Fey über ihre Werke - und ihre Heimat:

Wie entstand die Idee zu dieser Art der Unterwasser-Fotografie?

„Während meiner mehrjährigen Zeit als Werbefotografin suchte ich nach einer neuen und künstlerischen Aufgabe und Herausforderung hinter der Kamera. Durch Zufall sah ich ein Unterwasserfoto einer bekannten Londoner Fotografin und war sofort geflasht. Ich spürte einen starken Sog zu dieser Art von Fotografie, machte gleich eine Taucherausbildung und informierte mich über Kameras und Unterwassergehäuse."

Was ist das Besondere an dieser Art der Fotografie?

Gaby Fey lebt in Erftstadt und in Südfrankreich, wo ihre Werke entstehen.  Bild: Fey
Gaby Fey lebt in Erftstadt und in Südfrankreich, wo ihre Werke entstehen.  Bild: Fey

„Beim ersten Testshooting in einem Tauchzentrum habe ich schnell gemerkt, dass die Sauerstoffflasche mich von meinen unter Wasser agierenden Darstellern abkapselt. Es fehlte eine Verbindung zwischen uns. In meiner zweiten Heimat, Frankreich, habe ich daher begonnen, ohne Sauerstoffflasche zu arbeiten- und merkte sofort den Unterschied: Ich spüre eine Art Nabelschnur zu meinen Darstellern. So entsteht Vertrauen. Ich glaube, das liegt daran, dass wir auf einer Ebene sind, da auch ich die Luft anhalte. Sich in der Ruhe und Entspannung unter Wasser zu bewegen, ist für mich das Allerwichtigste! Hektik und Stress bleiben draußen."

Wie entwickelt sich so ein Projekt von der Idee bis zur Umsetzung - zum Beispiel das Floß der Medusa?

„Die Idee, das Floß der Medusa unter Wasser zu realisieren, hatte ich, nachdem ich einen höchst interessanten Film über die spannende Entstehungsgeschichte des Bildes gesehen hatte. Danach habe ich dann voller Motivation dieses Projekt gestartet: Darsteller wurden gecastet, das Styling organisiert und wir fuhren in die Provence, um altes Holz zu besorgen. Die völlig verschmutzten und schweren Holzbalken wurden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert. Das gesäuberte Holz unter Wasser zu bringen, war allerdings äußerst arbeitsintensiv: Die schweren Holzbalken wurden mit Säcken voller Steine beschwert.

Dann wurden die Darsteller einzeln oder in kleinen Gruppen für das spätere Composing unter Wasser im Pool fotografiert, der vorab mit dunkelblauen großen Tüchern ausgelegt wurde, um das Licht des Meeres zu simulieren. Auch das Segel und einzelne Holzbalken wurden gesondert in Szene gesetzt. Den Meereshintergrund fand ich in der Umgebung der Halbinsel Giens, die in der Nähe meines französischen Wohnorts liegt. Per Boot fuhren wir mit einem Taucherteam dorthin. Ohne Unterstützung meines Teams wäre das Projekt gescheitert."

Die Werke entstehen also in Südfrankreich - was verbinden Sie dann mit Lechenich und Erftstadt?

„Ich lebe seit 17 Jahren in Lechenich. Aufgewachsen bin ich in Kierdorf. Zwischendurch habe ich in Köln gelebt. Da ich beruflich oft unterwegs bin, liebe ich die Ruhe und Natur in der Eifel, die nur einen Katzensprung entfernt ist. In Frankreich ist das Meer meine Kraftquelle. Dort sprudelt für mich die kreative Energie, die ich für meine Bilder nutze."

Haben Sie einen Lieblingsort in Erftstadt? Wenn ja, welchen?

,,Ich beziehe gerade mein neues Atelier in Lechenich. Es ist ein Haus, in dem über 20 Jahre Künstler gewirkt haben - das ist mein Lieblingsort. Hier spüre ich eine wundervolle Energie und bearbeite meine Produktionen. Meine Unterwasser-Arbeit ist meine Passion! Daher bin ich dankbar, diese zwei Orte der Inspiration - Südfrankreich und mein hiesiges Atelier - gefunden zu haben."

WEITERE INFORMATIONEN
Mehr zur Fotokünstlerin, ihren Werken und Ausstellungen gibt es hier:

www.gaby-fey.de