Der Schlosspark Paffendorf hat die heißen Sommertage ganz gut überstanden. „Dort sieht es noch erstaunlich gut aus, ein wenig gelitten hat er jedoch auch: eine schöne Altbuche ist leider gänzlich abgestorben im Bereich der großen Wiese Richtung Minigolfplatz- hier ist eine Fällung erforderlich“, stellt der zuständige Förster Michael Zimmer nach einer Begehung der Anlage fest. Auch andere Buchen haben gelitten, Äste sind an den Kronenspitzen abgestorben, das Ausmaß der Schäden wird hier aber erst im nächsten Jahr zu sehen sein. „Alles andere grünt noch ganz ordentlich, was einer einigermaßen guten Wasserversorgung aufgrund der Teich- und Erftnähe geschuldet sein dürfte“ zieht der Förster Bilanz.Überreste urzeitlicher FloraAusgedehnte Wasserflächen und markante Einzelbäume, unter ihnen alte Mammutbäume, Ginkgos und Riesenlebensbäume, prägen das Bild des Schlossparks Paffendorf. Planer Maximilian von Weye hat den 7,5 Hektar großen Park im 19. Jahrhundert im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestaltet. Ein Forstlehrgarten vermittelt einen Eindruck von der Pflanzenwelt des Tertiärs, dem Erdzeitalter, in dem die Braunkohle entstanden ist. Als Überreste urzeitlicher Flora flankieren zwei 15 Millionen Jahre alte Sequoia-Stümpfe den Eingang zum Schlosspark. Ihr hoher natürlicher Gehalt an Gerbsäure verhinderte über Jahrmillionen die Zersetzung, so dass sie gut erhalten in einem Tagebau gefunden wurden.
Exklusive Anzeigen aus der Printausgabe Straße der Gartenkunst
Der Schlosspark ist seit 2004 Mitglied im Verein „Straße der Gartenkunst“ zwischen Rhein und Maas, in dem besonders schöne und hochwertige, zumeist historische Gärten aus NRW und den Niederlanden zusammengeschlossen sind.
Bäume und ihre Geschichten
Schloss Paffendorf ist das Informationszentrum von RWE Power für die rheinische Braunkohlenindustrie. Wie zahlreiche Burgen und Herrensitze in der Erftniederung ist es von Wassergräben umgeben. Das mehrflügelige, zweigeschossige Herrenhaus wird von wuchtigen Rundtürmen flankiert. Massive Türme begrenzen auch die Vorburg. Dem Umbau Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neugotik verdanken die Gebäude Zinnen, Türmchen, Balustraden und Balkone sowie den figürlichen Schmuck. Der Schlosspark ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Ein Flyer für einen Rundgang durch den Park kann unter rwe.com/nachbarschaft/rwe-erleben/schloss-paffendorf heruntergeladen werden. Dabei können Spaziergänger acht ausgewählte Bäume und deren Geschichten kennenlernen. Schloss Paffendorf ist Sitz der Forschungsstelle Rekultivierung, einer Einrichtung, die der kontinuierlichen Verbesserung der Rekultivierung und der Artenvielfalt dort verpflichtet ist. Sie gibt es seit 27 Jahren.
"Der Baumbestand stammt teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert"
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