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Schillplatz in Nippes: Beliebter Treffpunkt im Veedel
Bei hohen Temperaturen zieht es die Anwohner zum Ausklang des schönen Tages auf den Schillplatz - seinen heutigen Namen erhielt der Platz erst 2019 durch einen Ratsbeschluss.
Schillplatz in Nippes: Beliebter Treffpunkt im Veedel
Schillplatz in Nippes: Beliebter Treffpunkt im Veedel
Der Brunnen zum Thema „Schmelztiegel Nippes“ wurde 1996 errichtet Bildics

Der Schillplatz in Nippes ist im Sommer ein idealer Ort, um einen schönen Tag ausklingen zu lassen. Umgeben von Schillstraße, Mauenheimer Straße und Simon-Meister-Straße erfreut sich der Flecken bei Jung und Alt großer Beliebtheit. Lange Zeit suchten die Kölschen im Stadtplan übrigens vergeblich nach dem Namen der viele Jahre namenlosen Fläche. Offiziell erhielt der Schillplatz erst seit einem Ratsbeschluss 2019 den Namen, der sich im Veedel indes schon lange zuvor eingebürgert hatte.

Ein preußischer Offizier

Schillstraße und Schillplatz sind nach dem preußischen Offizier Ferdinand Baptista von Schill benannt, auf den übrigens die Redewendung „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“ zurückgeht. Der Soldat wurde als Freikorpsführer in den Kriegen mit Frankreich von 1806/07 und 1809 bekannt. Auf dem Platz befindet sich ein von Waltraud Bosse gestalteter Brunnen zum Thema „Schmelztiegel Nippes“, der 1996 errichtet wurde. Pastor Becker, der damalige Pfarrer von St. Heinrich und Kunigund, die bis 1990 noch selbstständige Kirchengemeinde war, hatte bereits 1985 die Idee für den Brunnen. Im darauffolgenden Jahr gründete sich die „Interessengemeinschaft Brunnen auf dem Schillplatz“, die noch lange kämpfen musste, bevor die Maßnahme realisiert wurde.

Markante Plaketten

Auf einer Säule aus Waschbeton steht die bronzene Brunnenplastik, die drei eng beieinander sitzende Kinder darstellt. Die Kinder sollen das Zusammenwachsen verschiedener Kulturen symbolisieren. Auf dem Sockel erinnern zudem Plaketten an drei Persönlichkeiten, die mit dem Veedel eng verbunden waren: Trude Herr, Carl Sonnenschein und Willy Schetzka. Die beliebte Volksschauspielerin Trude Herr wohnte einst in der Mauenheimer Straße, und der als Erfinder der Berufsberatung für Jugendliche geltende Pfarrer Carl Sonnenschein war früher Kaplan in der am Platz liegenden Kirche St. Heinrich und Kunigund. Der Kaufmann Willy Schetzka engagierte sich für gemeinnützige Projekte und unterstützte als Mäzen viele Einrichtungen und Vereine in Nippes.

Auf ein Motto bezogen

Die Straßennamen in Nippes folgen je nach Quartier einem bestimmten Motto. Eine ganze Reihe verweist übrigens auf die Preußenzeit. Im sogenannten Kolonial-Quartier ist eine Kamerunstraße, im Botaniker-Quartier eine Eichstraße und im Flora-Quartier eine Nelkenstraße zu finden. Wo sich einst Siedlungen für Arbeiter der Bahn befanden (im Eisenbahn-Quartier) gibt es zum Beispiel die Straßen Am alten Stellwerk oder Lokomotivstraße. Woher der Name Nippes kommt, ist nicht ganz geklärt. Gewiss ist, dass „Nipp“ wohl von den althochdeutschen Wörtern „nepp“ oder „niep“ kommt und eine Anhöhe beziehungsweise Senke oder einen Flussarm bezeichnet.