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im Gespräch mit Stefan Dößereck aus Widdersdorf: Der kölsche Nikolaus
Er tritt seit 27 Jahren in der Adventszeit auf
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im Gespräch mit Stefan Dößereck aus Widdersdorf: Der kölsche Nikolaus
Im Nikolausdorf am Rudolfplatz ist Dößereck derzeit oft zu sehen

Wärme, Herzlichkeit und jede Menge Freude an der Adventszeit. All das strahlt Stefan Dößereck aus Widdersdorf (55) in den Wochen vor dem Fest aus. Mehr als 3.650 Mal verkörperte er den Nikolaus oder den Weihnachtsmann in den letzten 27 Jahren bereits. Dabei kam es zu seinem ersten Auftritt eher zufällig. Denn sein Bruder Jochen frage ihn am 1. Dezember 1996, ob er für dessen dreijährige Tochter Lea und drei Nachbarskinder als Weihnachtmann auftreten wolle. „Ich habe zugesagt und den Kindern einfach das geboten, was mir Spaß gemacht hat“, erinnert sich Dößereck. „Doch nicht nur deshalb hat mir der Auftritt gefallen. Ich habe dabei gemerkt, dass ich anderen Leuten sehr gerne eine Freude bereite.“

Auftritte mit Kindern sind die schönste Arbeit der Welt

Großer Zufall

Wie es der Zufall wollte, stieß Dößereck nur einen Tag später an der FH Köln auf ein Weihnachtsmanngesuch, auf das er prompt reagierte. So folgten auf sein Debüt alleine im Jahr 1996 noch sieben weitere Auftritte. „Innerhalb einer kurzen Zeit ist man eine der bekanntesten Personen der Welt, über die sich jeder freut. So wahrgenommen zu werden, ist einfach ein schönes Gefühl“, beschreibt Dößereck seine Leidenschaft. Auch deshalb sagt er: „Wenn ich den Mantel ausgezogen habe, möchte ich am liebsten direkt zum nächsten Auftritt.“ Mittlerweile nimmt er pro Jahr bis zu 140 Termine wahr. Zudem bietet Dößereck seit 1997 einen Weihnachtsmann-Service an, über den er oder seine ebenfalls hauptsächlich ehrenamtlich arbeitenden Kollegen gebucht werden können. Nur: Wie sollte sich der Nikolaus oder der Weihnachtsmann gegenüber den Kindern, ihren Eltern oder einer Gruppe von Erwachsenen verhalten? „Es ist ganz egal, ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt. Der Weihnachtsmann sollte alle Menschen respektvoll behandeln und nett sein“, sagt Dößereck, der beispielsweise auf Weihnachtsmärkten, Feiern oder Kindergeburtstagen auftritt. „Nur wenn man selbst Freude an dieser Aufgabe hat, kann man dies an die Personen weitergeben, die einem gegenüberstehen. Deshalb bin ich bei meinen Auftritten. in dieser Rolle drin und lebe sie auch.“ e

Strahlende Gesichter

Was der Weihnachtsmann den Kindern sagen sollte, liegt für ihn auf der Hand. „Es wird nie gemeckert. Der Weihnachtsmann sollte vielmehr loben oder aber anregen, dass vielleicht noch etwas verbessert werden kann“, beschreibt Dößereck, der als selbstständiger Werbeberater tätig ist. „Denn was gibt es für ein Kind Besseres, als dem Weihnachtsmann versprechen zu können, dass es sich beispielsweise beim Zähneputzen oder beim Gemüseessen in Zukunft noch mehr Mühe geben wird.“ Die unmittelbare Rückmeldung, die Dößereck während seiner Auftritte in Form von strahlenden Gesichtern bekommt, ist für ihn der Grund, warum er seinem Hobby weiter mit viel Freude nachgeht. Ans Aufhören denkt Dößereck deshalb noch längst nicht. Ganz im Gegenteil. Er fiebert seinen Auftritten weiter entgegen, auch wenn diese in den Wochen vor dem Fest nicht immer ganz stressfrei verlaufen. Denn: „Kinder in dieser Zeit zu besuchen, ist richtig Arbeit. Aber es ist und bleibt eben die schönste Arbeit der Welt.“
Alexander Büge

SCHULUNGEN ZUM WEIHNACHTSMANN

Seit 1998 bietet Stefan Dößereck im Oktober Seminare für Menschen an, die den Nikolaus oder Weihnachtsmann darstellen möchten. Im Rahmen der dreistündigen Schulungen wird beispielsweise vermittelt, wie Auftritte durchgeführt und Kostüme angezogen werden sollten. Zum Abschluss gibt es ein Zertifikat und gegebenenfalls kostenlose Vermittlungsangebote für zukünftige Auftritte.
www.weihnachtsmann-service.de