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Lichterfest in Sülz: Strahlende Tradition seit 40 Jahren
Die Hummelsbergstraße in Sülz wird in der Adventszeit erneut zu einem weihnachtlichen Lichtermeer
Lichterfest in Sülz: Strahlende Tradition seit 40 Jahren
Lichterfest in Sülz: Strahlende Tradition seit 40 Jahren
In den Jahren vor den Krisen wurden sogar die Nadelbäume in der Hummelsbergstraße geschmückt

Als die drei Freunde Reinhard Priebs, Peter Rose und Herbert Nett im Jahr 1984 erstmals ihre 650 Lichter umfassende Weihnachtsbeleuchtung in der Hummelsbergstraße anbrachten, entstand eine Tradition. Denn bis heute wird die Sackgasse in Sülz aufgrund ihrer Lichterpracht zur Adventszeit von Kölnern aus dem gesamten Stadtgebiet besucht, auch wenn die Beleuchtung zuletzt nicht mehr so beeindruckend war wie einst.

30.000 LEDs

Nachdem sich die drei Nachbarn im Jahr 1984 erstmals dazu entschieden, einige der damals 2,50 Meter hohen Tannen zu schmücken, fanden immer mehr Anwohner Gefallen daran. Dementsprechend prächtig wurde die unweit von der Luxemburger Straße entfernte Sackgasse in Sülz anschließend geschmückt. Phasenweise wurden von circa 25 Nachbarn vor Ort mehr als 30.000 LEDs aufgehangen, auf Sträuchern, Hecken und seit 1999 per Hub-wagen auch auf den bis zu 25 Meter hohen Bäumen. Ab dem ersten Advent wurden die Lämpchen stets von 17 bis 23 Uhr eingeschaltet. Die Folge: Die Nachbarschaft der Hummelsbergstraße kam dadurch richtig in Weihnachtsstimmung. Doch nicht nur das. Die wohl sehenswerteste Weihnachtsbeleuchtung der Stadt wurde über die Jahre schnell zu einem stadtweiten Gesprächsthema.

Nachbarschaftliches Glühweintreffen

Die Hummelsbergstraße bereits seit 1957, als Weihnachtslichterstraße ab dem Jahr 1984 bekannt gibt es wurde sie
Die Hummelsbergstraße bereits seit 1957, als Weihnachtslichterstraße ab dem Jahr 1984 bekannt gibt es wurde sie

So kam es, dass sich zu den nachbarschaftlichen Glühweintreffen an den Adventssonntagen immer wieder Leute von außerhalb mischten, die sich den Lichterglanz der außergewöhnlichen Art gemeinsam mit Freunden oder der Familie vor Ort anschauen wollten. „Die Atmosphäre war trotzdem immer sehr familiär“, erinnert sich Priebe, der den Lichteraufbau nun bereits seit fast 40 Jahren organisiert. „Viele Menschen haben sich einfach sehr über unsere Aktion gefreut.“ 

Weniger Glanz während den Krisen

In den letzten Jahren erstrahlte die Hummelsbergstraße allerdings stets weniger hell. Schließlich sorgte zunächst die Corona-Pandemie und im vergangenen Winter die Energie-Krise für gedemmten Lichterglanz in der Hummelsbergstraße. „Während der Corona-Zeit haben wir nur einen Baum geschmückt, da uns die Ansteckungsgefahr sonst zu groß erschien“, blickt Priebs zurück. „Im letzten Jahr haben wir nur wenige Lichterketten aufgehangen, da wir aufgrund der Energiekrise ein Zeichen setzen wollten.“

Konzeptwechsel vorgenommen

Nachdem sowohl die Energiekrise als auch die Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt sind, soll die Hummelsbergstraße nun aber wieder umfangreicher geschmückt werden. So prachtvoll wie vor Corona wird sie in diesem Jahr aber nicht erstrahlen. Schließlich mussten vor Ort in den letzten Jahren mehrere Tannen gefällt werden. Zudem sind zuletzt einige engagierte Nachbarn weggezogen oder gar verstorben. Und da Priebs mit 75 Jahren inzwischen nicht mehr der Jüngste ist, wird er sich ebenfalls nicht mehr in dem Maße engagieren wie während der vergangenen vier Jahrzehnte. „Unser Arbeitsteam ist damals von Haus zu Haus gegangen und hat jedes Grundstück geschmückt. Das ist nun nicht mehr möglich“, erklärt Priebs. „Aber wir wollen die Tradition unbedingt aufrecht erhalten. Deshalb haben wir uns zu einem Konzeptwechsel entschieden: Wir stellen nun das Material zur Verfügung, mit dem die Menschen der jeweiligen Häuser in der Hummelsbergstraße ihre Vorgärten selbst dekorieren können.“

Organisatoren gesucht

Sämtliche Bäume in der Hummelsbergstraße werden deshalb in diesem Jahr nicht mit Lichterketten versehen. Doch das könnte sich schon im nächsten Jahr wieder ändern. „Wir finden immer viele Leute, die mitmachen wollen. Allerdings fehlen uns Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen. Denn wir brauchen für diese Aktion Personen, die von morgens bis abends dabei sind und ein bisschen bei der Organisation helfen“, sagt Priebs. „Ich kann mit meinen 75 Jahren nicht mehr auf einer Leiter oder einem Hubwagen herumklettern, um die Bäume zu schmücken. Doch das war in den letzten Jahren nötig, um die Straße so zu beleuchten.“

Einschalten am 1. Advent

Dementsprechend wird die Hummelsbergstraße in diesem Jahr nicht mit 30.000 Lichtern geschmückt werden. Einige Tausend dürften es ab dem 1. Advent allerdings wieder werden. Und auch die sollten dafür sorgen, dass sich wieder jede Menge Menschen an Kölns einzigartiger Weihnachtslichterstraße erfreuen.
Alexander Büge