Eine Allergie bedeutet immer eine heftige Reaktion des Immunsystems. „Der Körper reagiert auf normalerweise harmlose Stoffe aus der Umwelt überschießend und ist im Abwehrmodus, indem er vermehrt spezielle Antikörper gegen die vermeintlichen Feinde bildet", erklärt der Deutsche Allergie- und Asthmabund.

Folgende Nahrungsmittel-Allergene sind am häufigsten: Ei, Erdnüsse, Fisch, Krustentiere, Lupinen, Kuhmilch, Schalenfrüchte, Schwefeldioxid und Sulfite, Sellerie, Senf, Sesam, Soja und Weichtiere. Auch das Eiweiß Gluten, das unter anderem in Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen und Hafer enthalten ist, zählt dazu.

Fehlende harte Daten bei Glutensensitivität

Eine strikt glutenfreie Ernährung erfordert die Zöliakie, eine immunologische Erkrankung des Dünndarms, die ebenso wie ,,echte" Weizenallergien medizinisch eindeutig diagnostiziert werden kann. „Für das neu beschriebene ,Krankheitsbild' der Glutensensitivität gibt es solche harten Daten bisher nicht", betont der Deutsche Allergie- und Asthmabund. Vielmehr werde viel zu schnell die Empfehlung ausgesprochen, einfach mal Gluten wegzulassen. Ratsuchende würden mit strikten Verboten entlassen, ohne dass der eigentliche Verursacher der Beschwerden eindeutig identifiziert wurde.

Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel sind nicht auf bestimmte Organe begrenzt und können kurz nach dem Verzehr bis zu 72 Stunden später auftreten, erklären die Experten. Neben der Haut und den Schleimhäuten, der oberen und unteren Atemwege sowie dem Herz-Kreislauf-System kann auch der Magen-Darm-Trakt betroffen sein. Erbrechen, Übelkeit, Blähungen und Durchfall sind dann mögliche Symptome der Lebensmittelallergie.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind keine Allergien

Dies gilt ebenso für Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Allerdings ist dabei das körpereigene Abwehrsystem nicht beteiligt, sondern der Körper hat nicht genug von bestimmten Enzymen oder Transportproteinen, um bestimmte Bestandteile der Nahrung aufzunehmen. Dazu zählen unter anderem Laktose, Fruktose und Histamin. (rol)