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Wenn der Körper zur Last wird
Von Adipositas (Fettleibigkeit) sind in Deutschland fast zwei Drittel der Männer (67 %) und mehr als die Hälfte der Frauen (53 %) betroffen. Die Ursachen sind vielfältig
Wenn der Körper zur Last wird
Wenn der Körper zur Last wird
Bild: onephoto-stock.adobe.com

Die Tendenz ist alarmierend. Adipositas und Übergewicht nehmen weltweit, vor allem in den Industrienationen, zu. Seit den 1970er-Jahren haben sich die Fälle verdreifacht. Immer häufiger sind bereits Kinder und Jugendliche betroffen. Zuletzt warnte die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) in einer Presseerklärung vom 3. Oktober noch einmal eindringlich davor, ,,die Tragweite der Adipositas-Epidemie nicht länger zu unterschätzen". Der DAG sprach weiterhin davon, dass starkes Übergewicht inzwischen die Hauptursache für verlorene gesunde Lebensjahre sei. Denn Übergewicht ist nicht nur eine chronische Erkrankung, sondern direkt verantwortlich für weitere schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Typ-2-Diabetes und etliche Krebserkrankungen.

Adipositas und die Ursachen

Die WHO hat den medizinischen Begriff Adipositas (lat. Adeps für Fett) als eine chronische Krankheit definiert, die durch eine krankhafte Zunahme von Körperfett verursacht wird. Diese Zunahme kann verschiedene Ursachen haben, die nicht alleine, aber doch zunehmend auf die Lebens- und Ernährungsweise in unserer modernen Zivilisationsgesellschaft zurückzuführen ist. Körperliche Inaktivität, falsche Ernährung und Stress sind aber nur eine Seite der Medaille. Sehr häufig spielen auch genetische und hormonelle Faktoren und Vorerkrankungen (Schilddrüsen-, Nebennieren- oder psychische Erkrankungen), Medikamente und soziale Aspekte eine große Rolle. So sind zum Beispiel Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren aus Familien mit niedrigerem Sozialstatus mit 14 % dreimal so häufig betroffen wie Kinder aus Familien mit eher höherem Sozialstatus. Oft werden Kummer, mangelndes Selbstbewusstsein, fehlende Perspektiven, Gewalt- oder Mobbingerfahrungen und die häufig damit einhergehenden depressiven Episoden durch vermehrtes Essen zu kompensieren versucht.

"Immer häufiger sind bereits Kinder und Jugendliche von Adipositas betroffen"

Body-Mass-Index (BMI) als Indikator für Übergewicht

Ganz unumstritten ist der Body-Mass-Index (BMI) zwar nicht, er hat sich aber allgemein durchgesetzt, um anhand der Körpergröße und des Gewichtes einer Person einen Wert zu bestimmen, der Auskunft darüber gibt, ob eventuell ein Übergewicht vorliegt. Hierbei wird das Gewicht durch die Köpergröße in Meter zum Quadrat geteilt (Bsp.: 100 kg durch 1,8m durch 1,8m = 30,9 kg/m²). Anhand einer Tabelle lässt sich der BMI ablesen. Ab einem BMI von 30 kg/ m² beginnt Adipositas bzw. starkes Übergewicht, bei einem BMI zwischen 25 und 30 kg/m² spricht man von Übergewicht. Weitere Informationen zu Adipositas, Übergewicht und BMI-Index unter www.adipositas-gesellschaft.de . (dst)

UMFRAGE

Bei der Auswertung der Umfrage bei unseren Leserinnen und Lesern gab es bezüglich des Themas Übergewicht zwei besonders auffällige Tendenzen. Zum einen die Verteilung zwischen männlichen und weiblichen Betroffenen: Demnach geben 27 % Männer, dagegen nur 22 % Frauen an, bereits an Übergewicht oder Adipositas erkrankt zu sein. Das entspricht den Werten, die das RKI und die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) zuletzt auch für Gesamtdeutschland ermittelt hatten. Altersgruppe und ausgeübte Tätigkeit haben offenbar wenig Einfluss auf die Zahlen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wurden nicht befragt. Eklatant auffällig zeigte sich jedoch die Differenz der Zahlen, was das Haushaltseinkommen betrifft: 35 % der Befragten aus Haushalten mit geringerem Einkommen gaben an, bereits erkrankt zu sein, dagegen nur 22 % aus Haushalten mit höherem Einkommen. Die Risikoeinschätzung der Nichtbetroffenen, an einer Essstörung, Übergewicht oder Adipositas zu erkranken, wurde insgesamt als „gering" (90 %) eingeschätzt. 77 % gaben hier sogar ein ,,sehr gering" an.