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Klassik in Köln: Große Musik und einzigartige Klänge
Die Westdeutsche Konzertdirektion steht für Klassik in Köln und präsentiert Stars der Klassik in der Philharmonie
Klassik in Köln: Große Musik und einzigartige Klänge
Klassik in Köln: Große Musik und einzigartige Klänge
Alison Balsom Bild: Simon Fowler

In der Vorweihnachtszeit können die Besucher nach den Berliner Barock Solisten am 6. Dezember nur wenige Tage später, am 11. Dezember, eine Charme- und Talentoffensive im Doppelpack erleben, wenn die Brüder Lucas und Arthur Jussen auftreten. Mit beeindruckender Virtuosität und sympathischem Auftreten hat das niederländische Duo vor ein paar Jahren die Klavierszene im Sturm erobert. Mittlerweile gehören Lucas und Arthur Jussen zu den Besten ihres Fachs. Den türkischen Komponisten Fazıl Say inspirierten sie im Pandemiejahr 2021 zu seinem Klavierkonzert „Anka Kuşu“ - ein „Phönix“, der stellvertretend für den Neuanfang steht, und den das Brüderpaar im Januar 2022 aus seiner Asche auferstehen ließ. Mit vertrackten Rhythmen und mitreißenden perkussiven Klängen ist das Konzert den beiden direkt in die virtuosen Finger komponiert.

Großer Orchesterklang

Rock 'n' Roll & Revolution heißt es am 24. Februar mit dem National Symphony Orchestra (Washington D.C.). “Quasi Rock 'n' Roll“ sei der Finalsatz von Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert, schwärmt Hilary Hahn - und sie muss es wissen: Immerhin gehört der Evergreen seit Langem ins Repertoire der sympathischen amerikanischen Violinistin. So wie der Rock 'n' Roll in den 1950er-Jahren die Tanzmusik, revolutionierte Korngold in den 1930er-Jahren in Hollywood die noch junge Filmmusik. Dass auch Dmitri Schostakowitsch Revolution konnte, bewies schon seine ideensprühende erste Sinfonie - in der Fünften allerdings sah er sich zur Zurückhaltung genötigt. Auf dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors schuf Schostakowitsch ein Werk, das mit seinem heroischen Gestus und dem triumphalen Schluss noch den kritischsten Zensurbeamten zufriedenstellte. Ein wenig Revolte versteckte der Komponist dennoch in seiner Musik: „Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören.“

"Charme- und Talentoffensive im Doppelpack erleben"

Startrompeterin Alison Balsom hat in den letzten Jahren ganz bewusst ihr Konzertpensum reduziert, um sich auf ihre Herzensprojekte konzentrieren zu können. Ein Glück für Köln, dass die britische Musikerin nicht Nein sagen kann, wenn eines der besten Orchester unserer Zeit anfragt, ob sie den Solopart in Wynton Marsalis' 2022 komponiertem Trompetenkonzert übernehmen würde, und am 23. April in der Philharmonie auftritt. Das London Symphony Orchestra spielt an diesem Abend unter anderem auch die fünfte Sinfonie von Ralph Vaughan Williams, der mit diesem Werk in den düsteren Weltkriegsjahren bis 1943 eine Partitur von geradezu leuchtender Schönheit schuf.

Am 25. April gastiert das London Symphony Orchestra mit Sir Antonio Pappano übrigens noch einmal in der Kölner Philharmonie, dieses Mal mit Janine Jansen als Solistin.

Weltstar & Newcomer

Im Februar geht Daniel Hope mit dem Zürcher Kammerorchester und seinem neuen Programm auf Tournee und macht dabei am 16. Februar in Köln Station. Beschwingt und walzerselig kreist das Programm rund um die Welt des Tanzes: Vom höfisch-eleganten Menuett bis hin zum feurigen argentinischen Tango vollzieht es die Tanzentwicklung in allen erdenklichen Schritten nach. Das Tanzbein wird Stargeiger Hope dabei zwar nur im übertragenen Sinne schwingen, indem er den Bogen über die Saiten seiner Geige springen lässt. Aber wer weiß, welche Überraschungen er noch bereithält? Ein doppeltes Debüt erwartet die Besucher am 11. März mit María Dueñas und dem City of Birmingham Symphony Orchestra. Wo auch immer die 2002 in Granada geborene Geigerin María Dueñas auftritt, versetzt sie Publikum und Presse in Begeisterung. Zu Recht wird sie als Jahrhunderttalent gefeiert. Denn die spanisch-österreichische Musikerin überzeugt nicht nur durch erstaunliche künstlerische Reife und eine Klangschönheit, die ihresgleichen sucht, sondern beeindruckt auch mit ihren selbstkomponierten Kadenzen. Ihr erstes Album ist Beethovens einzigem Violinkonzert gewidmet - eben jenem Werk, mit dem sie auch bei der Westdeutschen Konzertdirektion ihr Debüt geben wird. In Köln an ihrer Seite: Das City of Birmingham Symphony Orchestra mit seinem frisch gekürten Chefdirigenten Kazuki Yamada, der als Nachfolger von Sir Simon Rattle, Andris Nelsons und Mirga Gražinytė-Tyla ein groBes Erbe antritt.