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Wie wichtig ein gesunder Stoffwechsel für unseren Körper ist, zeigt sich erst, wenn er nicht mehr funktioniert
Der Stoffwechsel – Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge
Wie wichtig ein gesunder Stoffwechsel für unseren Körper ist, zeigt sich erst, wenn er nicht mehr funktioniert
Wie wichtig ein gesunder Stoffwechsel für unseren Körper ist, zeigt sich erst, wenn er nicht mehr funktioniert
Mit Hilfe eines Glucometers lässt sich der Blutzuckerwert schnell und sicher bestimmen. Bild: Dragana Gordic - stock.adobe.com

Bevor wir auf die häufigste Stoffwechselerkrankung, den Diabetes mellitus, eingehen, müssen wir mit einer landläufig verbreiteten, falschen Vorstellung aufräumen. Eine gute Verdauung ist nur ein Teil eines guten Stoffwechsels. Und: Es gibt nicht bloß den einen Stoffwechsel. Vielmehr gibt es gleich mehrere, die meist nach den Substanzen, die sie verwerten, benannt werden. Die Unterteilung wird demnach in Kohlenhydratstoffwechsel, Eiweißstoffwechsel, Fettstoffwechsel und Mineralstoffwechsel vorgenommen. Das Ziel aller Stoffwechselvorgänge ist es, verkürzt dargestellt, dem Körper die notwendige Energie zuzuführen, diese zu speichern oder sie zum Aufbau von Zellen, Hormonen und Enzymen zur Verfügung zu stellen. Dabei ist eine Vielzahl von Organen beteiligt, die, wenn sie in ihrer Funktion gestört sind, zu über 100 (bisher) bekannten Stoffwechselerkrankungen führen können. Einige davon sind so selten, dass sie auch von Medizinern nur schwer erkannt werden. Andere dagegen, wie etwa die Schilddrüsenerkrankungen (Über- und Unterfunktion) und der „Diabetes mellitus“, sind leicht zu diagnostizieren. Letzterer ist so häufig geworden, dass er zu den Volkskrankheiten gezählt wird.

Stoffwechselkrankheit „Diabetes mellitus“ auf dem Vormarsch

In ihrem Gesundheitsbericht von 2022 geht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) von 8,5 Mio. an Diabetes erkrankten Menschen in Deutschland aus. Pro Jahr kommen 600.000 neue Fälle hinzu. Davon entfallen auf den Typ-2-Diabetes, den umgangssprachlich oft als „Alterszucker“ bezeichneten Typ, bei dem die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin produziert, die Körperzellen aber eine verminderte Empfindlichkeit für das Hormon Insulin entwickelt haben, ca. 90 bis 95 Prozent. Es tritt somit ein sogenannter „relativer Insulinmangel“, der zunächst häufig noch mit einer Ernährungsumstellung allein oder in Kombination mit Tabletten behandelt werden kann. Betroffen sind meist Menschen ab 40 und älter, inzwischen mehr Männer als Frauen. Beim Typ-1-Diabetes dagegen, der vor allem im Kindes- oder Jugendalter auftritt, ist eine Autoimmunerkrankung die Ursache. Das eigene Immunsystem greift die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die hierfür zuständigen Beta-Zellen. Dieser „absolute Insulinmangel“ macht eine lebenslange Therapie notwendig. Insulin muss von außen, meist durch Injektionen, zugeführt werden. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass Erkrankungen mit dem Diabetes mellitus oft viele Jahre nicht erkannt werden, die Dunkelziffer ist demnach auch besonders hoch. Das ist nicht nur ein Alarmsignal dafür, eine stärkere Aufklärung zu betreiben, es ist auch eine Chance, der Krankheit nach einer Früherkennung aktiv entgegenzuwirken. (dst)

Richtig gut vorbeugen: Gesunde Ernährung, Bewegung, Aufklärung und Früherkennung

Dass unser moderner Lebensstil direkt mit dem Anstieg der Diabeteserkrankungen zusammenhängt, ist inzwischen als allgemein anerkannte Tatsache akzeptiert. Da sie nebenbei der Gesellschaft und der Wirtschaft immense Kosten bescheren, wurden in den letzten Jahren verschiedene Aufklärungskampagnen in Deutschland gestartet, etwa durch das Deutsche Diabetes Zentrum (DDZ). Das Bundesministerium für Gesundheit fördert diese Kampagnen nicht nur finanziell, sondern legte im Sommer 2015 das „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention“ (kurz Präventionsgesetz) vor.

Eine bessere Auflkärung soll für die Krankheit sensibilisieren

Eine bessere Aufklärung sollte insbesondere auch das Wissen um die Volkskrankheit Diabetes stärken und die Menschen zu mehr Maßnahmen in Bezug auf die Vorbeugung und die Früherkennung der Krankheit sensibilisieren. Denn laut DDZ lag die Dunkelziffer bei an Diabetes mellitus Typ-2 erkrankten Personen in Deutschland bei etwa zwei Millionen. Durchschnittlich wird die Erkrankung erst acht bis zehn Jahre nach ihrem Ausbruch diagnostiziert, weil sie zunächst schleichend und oft ohne erkennbare Symptome beginnt. Symptome, die auf eine Erkrankung am Diabetes Typ-2 hinweisen können, gibt es dennoch. Und es gibt die immer wieder auftauchenden, fast schon typischen Ursachen, die auch für andere Erkrankungen verantwortlich zeichnen. Zu wenig Bewegung, eine falsche Ernährung, die oft schon verbunden ist mit Übergewicht (Adipositas), Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind der „Nährboden“ für Diabetes. Eine unausgewogene (ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche) Ernährung ist dabei eine Erscheinung unseres modernen, immer stressiger werdenden Arbeits- und auch Schulalltags, wodurch immer häufiger auch jüngere Menschen und bereits Kinder am Diabetes Typ-2 erkranken, der zuvor eher ältere Menschen („Alterszucker“) betroffen hat. Erste Symptome, die nicht zwangsläufig auf Diabetes hinweisen müssen, aber oft beobachtet werden, sind Müdigkeit und Schlappheit, nachlassende Sehstärke, dauerndes Durstgefühl, Appetitlosigkeit im Wechsel mit Heißhunger, Gewichtsverlust oder -zunahme, Infektionen und erhöhter Harndrang. „Keine Zeit“ ist oft das Argument. Sowohl gegen die Beachtung der Symptome und der damit verbundenen Vorsprache beim Hausarzt als auch in Bezug auf eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung. (dst)

"Aufklärung und Vorbeugung sind die entscheidenden Mittel zur Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes"

Umfrage

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Bild: iOrawan - stock.adobe.com

Bei der Begleitumfrage unter den Leserinnen und Lesern des Kölner Stadtanzeigers und der Kölnischen Rundschau zur Serie ergaben sich zum Thema Stoffwechselkrankheiten einige Auffälligkeiten. Zwar leiden nach eigenen Angaben überwiegend ältere Menschen daran, die Zahl der jüngeren Erkrankten ist aber nur unwesentlich geringer. 27 % der über 70-Jährigen sind demnach bereits erkrankt, bei den 50- bis 69-Jährigen sind es jedoch ebenso viele, während von den 18- bis 49-jährigen Befragten bereits 16 % betroffen sind. Darüber hinaus sind weitaus mehr Frauen (31 %) als Männer (19 %) betroffen. Das Haushaltseinkommen scheint überdies einen direkten Effekt auf die Zahlen zu haben. Während 32 % der Befragten mit niedrigerem Einkommen eine Erkrankung angeben, sind es bei Besserverdienenden lediglich 24 %. Bei der Einschätzung des persönlichen Risikos für eine Erkrankung überraschen die hohen Zahlen bei den jüngeren Menschen. Hier geben 21 % der Befragten im Alter von 18 bis 49 Jahren an, gefährdet zu sein, aber nur 17 % der 50- bis 69-Jährigen und lediglich noch 7 % der über 70-Jährigen.  

Nach der Diagnose Diabetes

Mit beiden Diabetes-Typen lässt es sich leben. Das aber erfordert eine hohe Disziplin, eine oft komplette Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und die Zuhilfenahme von Fachärzten. Ansprechpartner in NRW sind unter anderem der Landesverband NRW in der Deutschen Diabetes-Hilfe oder der Deutsche Diabetiker Bund Regionalverband NRW.

Weitere Informationen hier

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