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Öfter mal auf die Ohren hören!
Rein statistisch ist Schwerhörigkeit die Nummer Eins bei den Berufskrankheiten
Öfter mal auf die Ohren hören!
Öfter mal auf die Ohren hören!
Bild: Billion Photos.com - stock.adobe.com

Es ist nicht allzu lange her, dass die deutschlandweite Aktion „Woche des Hörens" der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) am 24. September zu Ende gegangen ist. Davon gehört haben aber wieder einmal die Wenigsten. Gutes Hören wird insgesamt noch immer dem guten Sehen untergeordnet. In unserer stark visualisierten Welt voller bunter Bilder mag das nachvollziehbar sein. Ein Blick auf die Statistik der häufigsten Berufskrankheiten zeigt jedoch, dass wir besser und öfter auch auf unsere Ohren hören sollten. Denn die berufsbedingte Schwerhörigkeit ist rein statistisch noch immer die Nummer Eins der erfassten Berufskrankheiten. Und sie kann schwerwiegende Folgen haben. Ein Hör-Missverständnis hat nicht selten schwere Unfälle zur Folge. Auch auf der privaten Ebene können Hörprobleme für nachhaltige Misstöne sorgen. Für die Betroffenen stellen ständige Hörprobleme zumindest eine stark verminderte Lebensqualität dar, die oftmals recht einfach zu vermeiden wäre.

Jährliche Tests für Ü-50 empfohlen

Die Fördergemeinschaft Gutes Hören empfiehlt daher jährliche vorsorgliche Hörtests ab einem Alter von 50 Jahren. „Etwa ab einem Alter von 45 Jahren treten die natürlichen Verschleißerscheinungen auf", wissen die Hörakustiker zu berichten. ,,Spätestens dann, aber besser noch früher, sollte die Hörfähigkeit in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden." Weil eine Schwerhörigkeit sich jedoch meist schleichend entwickelt und die Betroffenen diese zunächst selten registrieren, verzichten viele darauf. Dabei sind Tests beim Hörgeräteakustiker nicht nur kostenlos, sondern auch schmerzfrei.

So läuft ein Hörtest ab

Beim Hörtest (med.: Audiometrie) werden mit dem Audiometer nacheinander verschieden hohe Töne in anschwellender Lautstärke per Kopfhörer vorgespielt. Nimmt die Testperson den Ton wahr, gibt sie ein Zeichen. Der Hörakustiker misst die Lautstärke in Dezibel und dokumentiert das Ergebnis. Die Lautstärke, die für das Hören der Töne nötig war, ist entscheidend für die Feststellung von Hörminderungen. Wird ein Hörverlust gemessen, folgen weitere Untersuchungen des Sprachverständnisses und der Schallempfindung. Dadurch kann später die optimale Einstellung von Hörsystemen vorgenommen werden. Moderne Hörgeräte können selbst schwierige Hörverluste wirksam kompensieren.

Kinder erschließen die Welt hörend. Gerade das Erlernen der Sprache ist direkt abhängig vom guten Hören. Hörexperten weisen darauf hin, dass bei Verhaltensänderungen oder bei einem Einbruch schulischer Leistungen immer auch Hörminderungen in Betracht gezogen werden sollten. Außerdem sollten Eltern besonderen Wert auf Lärmschutz und Lärmvermeidung im Alltag des Kindes legen. Das gilt insbesondere für Jugendliche, da diese oft sehr sorglos mit dem Gehör umgehen, etwa durch sehr laute Musik über Kopfhörer. Denn Hörprobleme sind keine typische Alterserscheinung, sie sind häufig durch eine übermäßige Belastung selbstgemacht und können somit auch durch eine entsprechende Verhaltensweise frühzeitig vermieden werden. ,,Rechtzeitige Vorsorge ist also schon in jungen Jahren geboten", betonen die Experten der Fördergemeinschaft Gutes Hören. Ihr Fazit: Eine gesundheitsbewusste Lebensführung sowie die regelmäßige Kontrolle des Hörvermögens beim Hörakustiker sind die beste Vorsorge für lebenslanges gutes Hören. (dst)

Infos im Internet: www.fgh-info.de/vorsorge