Spezialeinsatzkräfte stehen auf dem Bordstein vor einer Siegburger Schule.

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Zeugen berichten von Schüssen: Amokalarm an Siegburger Schule

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Experten in Sachen Entsorgung
Im Durchschnitt verursacht ein EU-Bürger circa 505 Kilogramm Abfall pro Jahr, Deutschland liegt mit 632 kg/Person sogar deutlich darüber
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Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft organisieren u.a. auch die städtische Müllabfuhr. Bild: Andrey Popov-stock.adobe.com

Steigerungen gab es bei allen Abfallarten wie Hausmüll, Sperrmüll oder Bauabfällen. Im Corona-Jahr 2020 stieg durch den erhöhten Online-Handel auch die Menge des Verpackungsmülls signifikant an. Ein großer Teil des Abfalls kann Wertstoffhöfen zugeführt und durch Recycling wiederverwertet werden, ein anderer Teil wird in thermischen Anlagen als Brennstoff zur Strom- und Wärmegewinnung verwertet. Der Rest landet auf Deponien, wo er vernichtet wird, oder geht auf Reise in andere Länder wie Malaysia, das im Jahr 2020 den Großteil der Kunststoffabfälle aus Deutschland annahm.

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sind dafür zuständig, dass diese große Menge an Abfall eingesammelt, sortiert und verteilt wird. Sie organisieren die städtische Müllabfuhr, planen die Sperrmülltermine und sorgen dafür, dass an den Sammelstellen in ausreichender Anzahl Container aufgestellt und regelmäßig geleert werden. Sie stellen sicher, dass in Recyclinghöfen korrekt sortiert, behandelt und verwertet wird, führen auf Deponien Messungen durch und behalten die Sicherheit der Umwelt im Auge.

Die Ausbildung verlangt rechtlich keine bestimmte Schulbildung, die meisten Azubis im öffentlichen Dienst verfügen allerdings über die mittlere Reife, während in der Privatwirtschaft oft der Hauptschulabschluss zum Erlangen eines Ausbildungsplatzes ausreicht. Die dreijährige Ausbildung ist klassisch dual, der praktische Teil findet im Betrieb statt, während die Theorie in der Berufsschule vermittelt wird. Hier werden allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Mathe, aber auch berufsspezifische wie Chemie und Biologie gelehrt. Die Ausbildung wird in einem der drei folgenden Schwerpunkte angeboten: Logistik, Sammlung und Vertrieb, Abfallverwertung und -behandlung und Abfallbeseitigung und -behandlung.

"Eine Modernisierung der Ausbildung steht an, um die Lehrlinge auf die durch technologischen Fortschritt veränderte Berufspraxis vorzubereiten"

Die Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich

Arbeitgeber sind private und öffentliche Entsorgungsunternehmen wie Wertstoffhöfe, Deponien, Kompostier- und Müllverbrennungsanlagen. Die Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich und reichen von Büroarbeit über das Analysieren von Sickerwasser bis hin zu Wartung und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Bundesland und Unternehmen unterschiedlich. Generell kann festgehalten werden, dass im öffentlichen Dienst die höchste Vergütung gezahlt wird.

Eine Modernisierung der Ausbildung ist im Gespräch, da der zunehmende Einsatz digitaler Technologien erhöhte Anforderungen an IT-Anwenderkenntnisse und den Umgang mit sensiblen Daten stellt. Die fortschreitende technische Entwicklung sowie gesellschaftliche und rechtliche Ansprüche an eine nachhaltige Verwertung bringen weitere Herausforderungen an eine angepasste Ausbildung mit sich.

Nach Abschluss der Lehrzeit gibt es etliche Möglichkeiten zur Spezialisierung, beispielsweise in den Feldern Abwassertechnik, Kompostierung oder Wasseranalytik. Auch können zahlreiche Kurse und Seminare zur Weiterbildung belegt werden, um Ausbilder, Wassermeister oder Techniker mit Fachrichtung Umweltschutztechnik zu werden und so die Karriere voranzutreiben. (us)

GUT ZU WISSEN

Da in Deutschland Fachkräftemangel herrscht, sind die Aussichten, eine Lehrstelle und später einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten, zurzeit sehr gut. Private und öffentliche Entsorgungsunternehmen bieten interessante und vielseitige Ausbildungsplätze an.