Mit über einer Million vor allem kleiner und mittlerer Betriebe und rund 5,4 Millionen Handwerkerinnen und Handwerkern bildet das Handwerk das Kernstück der deutschen Wirtschaft. Mit mehr als 12 % aller Erwerbstätigen und einem Umsatz von 739,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 ist das Handwerk nicht nur ein Motor für Wachstum und Wohlstand, sondern auch ein bedeutender Exporteur von Waren und Dienstleistungen in andere Länder. Das Handwerk spielt eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende. Zahlreiche Gewerke engagieren sich aktiv, um die Klimaziele zu erreichen. Ohne das Handwerk gäbe es keine Smart Homes, keine erneuerbaren Energien und keine modernen Mobilitätstechniken.

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Umweltschutzrelevante Handwerksberufe finden sich in vielen Bereichen: von der Elektrotechnik über die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis hin zur Wärme- und Kälteisolation. Das Handwerk ist ein Innovationsmotor, und viele bedeutende Erfindungen und Patente haben ihren Ursprung in handwerklichen Berufen. Die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung ermöglicht die Umsetzung von zukunftsweisenden Ideen und Lösungen. Mit seiner Vielseitigkeit, seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seiner Rolle als Ausbilder und Arbeitgeber ist das Handwerk daher unverzichtbar. Es trägt dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft florieren kann und schafft Arbeitsplätze für Millionen von Menschen.

Breite Palette an Karrieremöglichkeiten

Mit über 130 Ausbildungsberufen bietet das Handwerk überdies eine breite Palette an Karrieremöglichkeiten für jeden Schulabschluss und jedes Talent. Knapp 30 % aller Azubis in Deutschland wurden im Jahr 2022 in Handwerksbetrieben ausgebildet. Die duale Berufsausbildung, die auf der Kombination von Theorie in der Berufsschule und Praxis im Ausbildungsbetrieb beruht, genießt international hohes Ansehen. Sie ermöglicht es den Auszubildenden, fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben und durch Fortund Weiterbildungen, Meisterprüfungen oder ein anschließendes Studium individuelle Karrierewege zu gestalten. Die Gründung eines eigenen Betriebs und die Übernahme bestehender Betriebe bieten zusätzliche Chancen für Verantwortung und unternehmerisches Wachstum. Knapp 200.000 Unternehmen und Betriebe suchen in den nächsten Jahren händeringend Nachfolger, da die Boomer-Generation auf die Rente zusteuert und so Platz für kommende, jüngere Unternehmer geschaffen wird. Das Handwerk bietet nicht nur solide berufliche Perspektiven, sondern fördert auch kreatives Denken und gestalterische Fähigkeiten. Es erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch logisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Innovationsbereitschaft. Der Frauenanteil in Handwerksberufen steigt stetig, inzwischen wird jeder vierte Handwerksbetrieb von einer Frau gegründet. Oft sind sie in kreativen Berufen wie Goldschmiedin, Maßschneiderin oder Konditorin tätig, doch auch an klassisch männlichen Domänen wie Tischlerei und Elektrotechnik finden Frauen immer mehr Gefallen.

Vielversprechende Aussichten

Mit Blick in die Zukunft bietet das Handwerk vielversprechende Aussichten. Durch seine Rolle als Innovationsmotor und seine enge Verbindung zur Wissenschaft und Forschung wird es weiterhin neue Technologien und Lösungen vorantreiben. Die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz wird die Nachfrage nach handwerklichen Berufen, die in diesen Bereichen tätig sind, weiter erhöhen. Zudem bietet der aktuelle Fachkräfte- und Nachfolgermangel jungen Talenten hervorragende Karrierechancen und die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen.

Quellen: Zentralverband des Deutschen Handwerks, Statistisches Bundesamt, Deutsches Handwerksblatt