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Die Begriffe Pinna, Tympanum und Cochlea sind keine unverständlichen Fremdwörter für Hörakustiker und Hörakustikerinnen, denn sie bezeichnen die Ohrmuschel, das Trommelfell und das Innenohr, mit dem sich dieser Berufszweig täglich beschäftigt
Ein offenes Ohr für Hörprobleme
Ein offenes Ohr für Hörprobleme
Mit verschiedenen Diagnoseverfahren wird die Hörschädigung ermittelt. Bild: Dusko - stock.adobe.com

Wenn Schallwellen auf unser Ohr treffen, werden sie durch die Ohrmuschel, den Gehörgang, das Trommelfell und viele kleine Knöchelchen und Härchen weitergeleitet, bis sie schließlich als Nervenimpulse das Gehirn erreichen, das sie als Worte, den neuesten Popsong oder als Meeresbrandung identifiziert. Wenn das nicht richtig funktioniert, sind Fachleute gefragt: die Hörakustiker. Diese befassen sich mit der Anpassung, dem Verkauf und der Wartung von Hörgeräten und anderen Hörhilfen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Menschen mit Hörproblemen dabei zu helfen, ihr Hörvermögen zu verbessern und so ihre Lebensqualität zu steigern. Durch Hörtests mit verschiedenen Audiometrie-Verfahren wird das Ausmaß des Hörverlusts eines Patienten bestimmt und die Hörkapazität und die Frequenzbereiche gemessen, in denen er Schwierigkeiten hat. Basierend auf den Ergebnissen des Tests empfiehlt der Hörakustiker geeignete Hörgeräte, passt sie individuell an die Bedürfnisse des Patienten an und berät ihn über die Verwendung und Pflege. Auch für die Reparatur und Wartung von Hörgeräten sind Hörakustiker zuständig. Sie überprüfen und reinigen die Geräte, ersetzen defekte Teile und führen erforderliche Anpassungen durch. Der Beruf hieß früher Hörgeräteakustiker, das ist seit 2015 geändert, da die komplette individuelle personenbezogene Dienstleistung im Vordergrund stehen soll und nicht das reine Gerät. Hörakustiker bieten daher eine kontinuierliche Kundenbetreuung an und stehen den Patienten zur Verfügung, um ihre Fragen zu beantworten, Probleme zu lösen und gegebenenfalls weitere Anpassungen an den Hörgeräten vorzunehmen.

Die Ausbildung zum Hörakustiker oder zur Hörakustikerin dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt in Form einer Dualen Ausbildung, bei der theoretischer Unterricht in der Berufsschule mit praktischer Arbeit in einem Lehrbetrieb kombiniert wird. Während der Ausbildung erwirbt der Azubi Kenntnisse in Anatomie und Physiologie des Ohres, Hörakustik-Technologie, Audiometrie, Otoplastik-Fertigung, Verkaufs- und Beratungskompetenzen sowie Reparatur- und Wartungsverfahren für Hörgeräte.

"Hörakustiker empfehlen hörgeschädigten Patienten geeignete Hörgeräte und beraten sie bei deren Verwendung und Pflege"

Nach der abgeschlossenen Ausbildung besteht die Möglichkeit, den Meistertitel zu erlangen und so Führungsfähigkeiten zu entwickeln. Als Hörakustik-Meister oder -Meisterin kann man ein eigenes Fachgeschäft eröffnen oder in leitender Position arbeiten. Es gibt eine Vielzahl an weiteren Angeboten und Seminaren, die Hörakustikern die Möglichkeit bieten, sich über neue Technologien, Behandlungsmethoden und Trends in der Branche auf dem Laufenden zu halten. Diese Weiterbildungen können von Herstellern von Hörgeräten, Fachverbänden oder Bildungseinrichtungen angeboten werden. Hörakustiker können sich auch auf bestimmte Bereiche wie die Versorgung von Kindern mit Hörproblemen, Tinnitus-Behandlung oder Implantat-Versorgung (wie Cochlea-Implantate) spezialisieren. Ein Studium der Audiologie bietet Hörakustikern die Möglichkeit, ihr Fachwissen weiter zu vertiefen. In einem Audiologie-Studium werden Themen wie Hörphysiologie, Audiometrie, Hörrehabilitation und Audiologie-Technologie behandelt. Ein Studium der Audiologie kann zu erweiterten Karrieremöglichkeiten in Bereichen wie klinischer Audiologie, Forschung oder Lehre führen. (us)