YPE html> Gaming- und E-Sport-Branche: „... und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ | Kölnische Rundschau
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Kreativität ohne Grenzen: gamescom Köln informiert über Ausbildungsgänge in der Gaming-Branche
Gaming- und E-Sport-Branche: „... und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Gaming- und E-Sport-Branche: „... und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Die Gaming- und E-Sport-Branche boomt wie kaum eine andere

Spielen ist viel mehr als ein bloßes „Entrückt sein vom aktuellen Tagesgeschehen“, wie der Hamburger Erziehungswissenschaftler Hans Scheuerl (1919 - 2004) einst definierte. Das wird zwar teilweise der Fall sein, aber Spielen ist vielmehr ein Lernvorgang. Für diese Annahme sprechen auch die Ergebnisse des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Die Neurowissenschaftlerin Simone Kühn konnte nachweisen, dass bei Menschen, die regelmäßig Computerspiele spielen, diejenigen Regionen im Gehirn wachsen, die für die Koordination des Bewegungsapparates zuständig sind. Was Wunder, dass nun auch die oft graue, trockene Arbeitswelt die schöne bunte Gamingwelt für sich entdeckt hat. Die Gaming- und E-Sport-Branche boomt wie kaum eine andere. Der Umsatz hat sich weltweit in nur fünf Jahren verdoppelt, in Deutschland kratzt er inzwischen an der 10 Milliarden-Marke. Berufsbezeichnungen wie Gamedesigner, Game and Animation Artist, Game Developer, 3D-Artist oder Game Programmer schießen wie Pilze aus dem Boden und werden inzwischen auch als Ausbildungsgänge angeboten. Ein El Dorado für diejenigen, die lange Zeit als Spiele-Nerds oder auch einfach als einsame, ja spielsüchtige Zocker belächelt und bedauert wurden.

gamescom Köln informiert über Ausbildungsgänge in der Gaming-Branche

Die gamescom Köln, das weltweit größte Games-Event und Europas wichtigste Business-Plattform der Gaming-Branche findet vom 23. bis 27. August in den Messehallen der Kölnmesse in Köln-Deutz statt. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten auf Hochtouren. Erwartet werden mehr als 300.000 Besucher. Auch die Zahl der Aussteller wird alle Rekorde brechen. Natürlich werden neue Spiele vorgestellt und endlos gezockt, aber jenseits des Trubels und Spielespaßes werden sich insbesondere auch viele Schulen in Stellung bringen, die Ausbildungsgänge im Bereich Gaming anbieten. Darunter auch die Berufsakademie für Medienberufe, das Berufskolleg für Medienberufe und die School of Games (siehe Bericht linke Spalte). Denn die immens steigende Nachfrage erfordert auch einen Pool an gut ausgebildeten, kreativ denkenden und engagierten Nachwuchskräften, die den hohen Ansprüchen der Gamer an die Computerspiele gerecht werden.

"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt Friedrich Schiller"

Kreativität ohne Grenzen

Für dich als begeisterter Gamer könnte es die große Gelegenheit sein, dein Hobby zum Beruf zu machen. Berufe wie etwa der des Gamedesigners werden ausschließlich über eine schulische Ausbildung erlernt, die auch mit Kosten für dich verbunden sind. Eine Ausbildungsvergütung wirst du nicht erhalten. Der empfohlene Bildungsabschluss ist mindestens die Mittlere Reife, die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. Während deiner schulischen Ausbildung wirst du allgemeinbildende Fächer wie Mathe, Informationsverarbeitung und Wirtschaftslehre belegen. Wichtige Eigenschaften wie eine optimale Projektplanung werden dort bewusst gestärkt. Denn wenn es bei der Planung bereits Schwierigkeiten gibt, verzögert sich der gesamte Zeitplan. Damit du in der Lage bist, ein Spiel zu entwickeln, gehört selbstverständlich ein umfangreiches Wissen zum Gamedesign, dem Animationsdesign, der 3D-Visualisierung und der Bildbearbeitung dazu. Denn wie willst du einen Charakter gestalten und ihm Leben einhauchen, wenn du nicht weißt, wie du mit den verschiedenen Programmen umgehen sollst? Ansonsten sind deiner Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Du schreibst Geschichte(n)

Nicht nur Autoren schreiben Geschichten. Wenn es um das grobe Konzept bzw. die Skizze einer Story geht, sind Gamedesigner verantwortlich. Dabei hast du nicht nur die Start- und Endpunkte deiner Figuren im Kopf, sondern auch, an welchen Stellen sie etwa gegen Monster kämpfen oder vor Widersachern fliehen müssen. Häufig arbeitest du nach Richtlinien des Auftraggebers. Dabei bekommst du Vorlagen, was in dem Drehbuch passieren muss und welche Zielgruppe angedacht ist. Mit diesen Informationen erschaffst du eine Storyline, die nur noch abgesegnet werden muss. In der Ausbildung lernst du verschiedene Wege und Tipps, wie man effektiv und nach Vorgaben schreiben kann. Bei der Gestaltung von Modellen gibt es die Möglichkeit, dass diese Aufgabe von mehr als einer Person übernommen wird. Ob du Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit unterstützt oder sie ganz alleine machst, am Ende sorgst du dafür, dass die Spielewelt mit Gegenständen gefüllt werden kann. Diese Inhalte können Charakter modelle, Landschaften oder ganze Welten sein. In deiner Ausbildung bekommst du den Umgang mit aktuellen Softwareprogrammen vermittelt, damit du universell einsetzbar und flexibel bist. (dst)