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Katja Dörner beantwortet drei Fragen zur den Schwerpunkten der städtischen Wirtschaftsförderung
Interview mit Bonner Oberbürgermeisterin: Nachhaltig auf Wachstumskurs
Interview mit Bonner Oberbürgermeisterin: Nachhaltig auf Wachstumskurs
Katja Dörner Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn. Bild: Schafgans/Bundesstadt Bonn

Wie schätzen Sie die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Bonn ein?

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt Bonn mit ihren dynamischen und wettbewerbsfähigen Unternehmen sowie einer Vielzahl an bedeutenden öffentlichen Einrichtungen zeigt sich sehr robust und wettbewerbsstark. Das stimmt mich insgesamt sehr zuversichtlich. 

Der Aufbau an Beschäftigung in einer großen Breite an Branchen lässt erwarten, dass wir für Bonn weiter positiv in die Zukunft blicken können. Neben den guten Wachstumsaussichten müssen wir aber gleichzeitig umweltfreundlich und nachhaltig wirtschaften, damit wir das Ziel erreichen, als Stadt Bonn bis 2035 klimaneutral zu sein.

Wir können weiter positiv in die Zukunft blicken

Welchen Beitrag soll die städtische Wirtschaftsförderung leisten, um die Ziele Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung gleichzeitig zu befördern?

Grundsätzliches Ziel der Bonner Wirtschaftsförderung ist es, den Ausbau und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes zu fördern und dabei Aspekte des Klimawandels sowie der Nachhaltigkeit in besonderer Weise zu berücksichtigen. Zudem ist es unser Bestreben, die Beratung für Unternehmen stärker um Nachhaltigkeitsfragen, wie beispielsweise dem verstärkten Einsatz von regenerativen Energien, zu ergänzen.

Die weitere Entwicklung der Bonner City und den Stadtteilzentren liegt der Bevölkerung besonders am Herzen. Mit welchen Maßnahmen soll die Attraktivität auch in Zukunft sichergestellt werden?

Wir wollen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, zum Beispiel durch Sitzmöglichkeiten sowie mehr Sauberkeit, verbessern. Ebenfalls sind mehr Grünflächen und Fassaden-/Dachbegrünungen inklusive Verschattungsmöglichkeiten wichtig. Ende März wird beispielsweise die neu gestaltete Freifläche am Windeckbunker eröffnet. Es gilt, gemeinsam mit Partnern besondere Anlässe für einen Innenstadtbesuch zu schaffen. Hier wird das vom Land NRW geförderte Innenstadtmanagement neue Impulse geben, das sich in den nächsten vier Jahren um die Belange der Bonner City kümmern wird. Daneben hat endlich das neue Bebauungsplanverfahren für das Viktoriakarree begonnen. Auch wenn dieser Prozess noch Zeit in Anspruch nehmen wird, wird eine Revitalisierung dieses Bereiches mit dem Forum des Wissens der Universität Bonn, kombiniert mit Wohnen und Gewerbe, positive Impulse für die Innenstadt bedeuten.


Deutlicher Zuwachs an Beschäftigung am Standort Bonn

Die Analyse der aktuellen Zahlen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt einen starken Beschäftigtenaufbau von etwa 5.500 Arbeitsplätzen in Bonn. Die Beschäftigtenzahlen haben sich zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 in Bonn sehr positiv entwickelt.

Viele Branchen Plus

Das zeigen die jüngsten Zahlen von IT.NRW, die sich die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn für die Bundesstadt genauer angeschaut hat. Die Zahl der Beschäftigten ist um drei Prozent gewachsen. In absoluten Zahlen sind das 5.480 Beschäftigte mehr. Zum Stichtag 30. Juni 2022 gab es in Bonn mit 188.930 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) wieder einen neuen Höchststand. Das größte Beschäftigungsplus absolut gab es wie erwartet in der IT-Branche mit einem Zuwachs von 1.118 Beschäftigten, was einem Plus von 5,7 Prozent entspricht. Prozentual konnte - trotz Corona - das Gastgewerbe mit plus 7,8 Prozent, das sind 454 Beschäftigte mehr, am stärksten zulegen. Insgesamt zeigen viele Branchen eine positive Entwicklung. Gleichwohl zeigt die Betrachtung der Wirtschaftssektoren, dass das Plus an Beschäftigung fast ausschließlich durch den Dienstleistungssektor generiert worden ist: Hier gab es ein Plus von 3,1 Prozent. Der Produzierende Sektor hat dagegen nur minimal hinzugewinnen können mit 1,1 Prozent beziehungsweise 142 Beschäftigten mehr.