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In schwierigen Zeiten wird früher Undenkbares denkbar. Kölner Wirtschaftsjuristen im Gespräch darüber, was wohl auf ein Rekordtief an Insolvenzen folgen wird.
Verhalten optimistisch in die Zukunft
In schwierigen Zeiten wird früher Undenkbares denkbar. Kölner Wirtschaftsjuristen im Gespräch darüber, was wohl auf ein Rekordtief an Insolvenzen folgen wird.
In schwierigen Zeiten wird früher Undenkbares denkbar. Kölner Wirtschaftsjuristen im Gespräch darüber, was wohl auf ein Rekordtief an Insolvenzen folgen wird.
Teilnehmer und Gastgeber des Runden Tisches vereint zum Gruppenfoto. Bild: Thomas Banneyer

Ukrainekrieg, Klima- und Energiekrise, Fachkräftemangel, Inflation und steigende Zinsen: In Zeiten wachsender Unsicherheit haben „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ Vertreter führender Wirtschaftskanzleien zum Runden Tisch eingeladen. Dr. Jens Ortmanns von McDermott Will & Emery, Dr. Yorick Ruland von Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten, Dr. Tim Odendahl von Ebner Stolz, Dr. Detlef Mäder von Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, Dr. Marcel Kleemann von Loschelder und Dr. Henrik Schindler von CMS Hasche Sigle folgten der Einladung ins Excelsior Hotel Ernst. Die Anwaltsrunde moderierten die Wirtschaftsredakteure Thorsten Breitkopf („Kölner Stadt-Anzeiger“) und Ralf Arenz („Kölnische Rundschau“).Überraschend gute GeschäfteVon einer Zeitenwende wird immer wieder gesprochen, seitdem Bundeskanzler Scholz den Begriff verwendet hat. Im Februar, als er in seiner Regierungserklärung den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilte. Auch wenn das Wort nicht ausgesprochen wird im Rahmen des Runden Tisches: Den Teilnehmern ist anzumerken, dass sie sich des Umbruchs bewusst sind, den das Land, die Wirtschaft und damit auch die eigene Branche derzeit durchmacht. Die Zäsur wird auch darin deutlich, dass die weit verbreitete Unsicherheit die Wirtschaftsjuristen zu eher zurückhaltenden Prognosen veranlasst – während sie selbst nach eigener Aussage weitgehend auf überraschend gute Geschäfte zurückblicken können.

„Unsere Kanzlei hatte Rekordjahre“, sagt etwa Yorick Ruland. Das habe nicht damit zu tun, dass die Pandemie verstärkt Unternehmen in Schieflage gebracht hätte: „Man hätte annehmen können, dass das bei uns sehr starke Restrukturierungsund Insolvenzgeschäft durch Corona eine erhebliche Geschwindigkeit aufnimmt. Das ist allerdings ausgeblieben.“ In den vergangenen beiden Jahren sei vielmehr „eine Rekordniedrigzahl an Insolvenzfällen in Deutschland“ zu verzeichnen gewesen.

„Die große Masse an Insolvenzen ist weitgehend ausgeblieben“, pflichtet Jens Ortmanns ihm bei. Das habe auch an den Maßnahmen von Politik und Gesetzgebung während der Pandemie gelegen. „Auch wenn es Ausnahmen von dieser Regel gibt. Eines der großen Schutzschirmverfahren, das auch die Region betraf, war 2020 Galeria-Karstadt-Kaufhof.“ Der Konzern hat 2020 Insolvenz angemeldet. Viele Filialen wurden geschlossen, unter anderem in Köln-Weiden, Bonn, Brühl und Gummersbach.

„Staatliche Ausgleichszahlungen haben dazu beigetragen, dass die Pandemie für die Wirtschaft weniger verheerende Folgen hatte, als zunächst befürchtet wurde“, sagt Tim Odendahl. Für die Zukunft sehe es nicht mehr so gut aus: „In der aktuellen Krise stehen Unterstützungsfonds nicht mehr in gleicher Höhe zur Verfügung, sodass Liquiditätsengpasse zu befürchten sind.“ Die Zahl der Probleme, die zu der ja keineswegs überwundenen Pandemie dazukommen, wächst: die Inflation etwa, steigende Preise für Energie und Rohstoffe, steigende Zinsen. „Auch wir gehen davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen steigen wird, und zwar deutlicher als bei Corona“, sagt Detlef Mäder.

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Der Runde Tisch tagte im Salon Gereon im ersten Stock des Excelsior Hotel Ernst. Bild: Thomas Banneyer

„Die Energiekrise bringt Branchen in Schieflage, die vorher nie im Fokus standen, der Maschinenbau etwa“, ergänzt Hendrik Schindler. Die gesellschaftlichen Veränderungen hätten zu einem Beratungsbedarf bei Restruktierungen etwa im Energiebereich oder bei Automobilzulieferern geführt. Viele Betriebe seien zum Umdenken gezwungen. „Das betrifft nicht nur die Branchenriesen, sondern auch kleinere Unternehmen, wie Stadtwerke und Zulieferbetriebe der Energieunternehmen.“

Eine neue Dimension der Krise

Steigende Energiepreise träfen die lokale Wirtschaft ins Mark, sagt Yorick Ruland. „Da kommt einiges zusammen. Aber es steht noch nicht fest, worauf es hinausläuft.“ Vor allen Dingen bestehe eine große Unsicherheit. „Die Krise hat eine ganz neue Dimension bekommen“, sagt Detlef Mäder. Selbst ein Blackout, mehrere Tage ohne Strom, sei nicht mehr ausschließen. „Dann können wir alle nicht mehr arbeiten. Denn es gibt keinen hier am Tisch, der nicht schon elektronische Akten hat.“ Ähnliches gelte für viele andere Branchen.

„Verschiedene Krisen treffen aufeinander“, sagt Hendrik Schindler – und meint damit explizit auch die Coronapolitik von China. „Die ist ein Problem für unsere Mandanten, weil die Lieferketten nicht mehr funktionieren.“ Und dass in einer Zeit, in der man sich gerade an der Schwelle von einer energieintensiven Industriegesellschaft in Richtung einer nachhaltiger wirtschaftenden Gesellschaft befunden habe, die auf neue Energieformen setzt. „Gerade in diesen Umbau trat dann der Ukrainekrieg – mit all seinen Unwägbarkeiten.“

Die Transformation positiv begleiten

Die Transformation der Wirtschaft, etwa Digitalisierung und Umstellung auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, stehe zwar durch die aktuellen Krisen nicht immer ganz oben auf der Tagesordnung, hat Jens Ortmanns beobachtet. „Aber sie wird ein zentrales Thema bleiben. Und ich finde, wir als rechtlicher Berater unserer Mandanten sind gut beraten, uns zu überlegen, was wir tun können, um diese Transformation positiv zu begleiten und zu unterstützen.“

Womit das Gespräch beim Thema ESG angelangt ist und bei den Standards nachhaltiger Anlagen. Die Buchstaben ESG stehen für drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen: Das E für Environment, also Umwelt, das S für Soziales und das G für Governance, also eine nachhaltige Unternehmensführung. „Das Thema ESG wird nicht mehr weggehen“, prognostiziert auch Yorick Ruland. „Der ganz brennende Fokus wird vielleicht noch einmal beiseite geschoben, wenn es im Bereich Restrukturierung und Insolvenzen ganz eng wird. Aber die Regulatorik sieht vor, dass das dauerhaft der Standard wird.“

 

Wird Nachhaltigkeit „Luxusthema“?

Die nordischen Staaten seien da schon weiter, sagt Hendrik Schindler: „Damit dort ein Unternehmen verkaufsfähig wird, muss es seine Nachhaltigkeitsstandards erst einmal nachweisen. Darauf müssen wir uns als Anwälte auch in der Beratung noch stärker einstellen.“ Er glaubt vorerst nicht daran, dass ESG kurzfristig ein „Luxusthema“ wird. „Anders sieht es aus, sollte die deutsche Wirtschaft in eine existenzielle Krise kommen. Dann werden wir ganz andere rechtliche Probleme bekommen.“

„Das Thema ESG wurde durch Corona schon einmal aus der Wahrnehmung verdrängt, ist heute aber umso stärker auf der Agenda der Politik und der Unternehmen“, sagt Tim Odendahl. Allerdings sieht er den Venture-Capital-Bereich, „der in Köln stark vertreten ist“, stark unter Druck. „Schon die steigenden Leitzinsen, die zur Bekämpfung der Inflation kräftig angehoben wurden, haben zu einem Abfluss von Wagniskapital geführt.“ Es bleibe zu hoffen, dass möglichst viele dieser Unternehmen die „Trockenperiode“ überstehen und als Treiber der Innovation erhalten bleiben.

Die Zeit der Generation Z

Der Fachkräftemangel ist in Wirtschaftskanzleien ein Klassiker. Auch bei diesem Runden Tisch sollte das Thema nicht fehlen. Die Situation scheint sich noch zu verschärfen, was wohl mit der Einstellung vieler junger Menschen zur Arbeit allgemein zu tun hat. Die Zeit der sogenannten Generation Z ist angebrochen. Menschen, die in den 1990er oder Anfang der 2000er Jahre geboren wurden und denen – vereinfacht gesagt – die Karriere weniger wichtig ist als eine klare Trennung von Privatleben und Beruf; die die Vier-Tage-Woche den ständigen Überstunden vorziehen.

Dass Bewerberinnen und Bewerber in Teilzeit ins Berufsleben starten wollen, sei nicht mehr die Ausnahme, befindet Hendrik Schindler: „Ich denke, das ist ein allgemeiner Trend. Es ist eine neue Generation, die deutlich mehr Wert legt auf Work-Life-Balance. Ich habe in den 1990er Jahren angefangen, da kannten wir den Begriff noch gar nicht.“ Yorick Ruland sieht hier auch die Kanzleien in der Pflicht: „Wir müssen auf die geänderten Einstellungen unserer neuen Mitarbeiter reagieren und die Dinge etwas anders organisieren.“ Allerdings gebe es durchaus einige aus der Generation Z, die kein Problem damit haben, an fünf Tagen die Woche zu arbeiten. Inwieweit sich Teilzeitstellen realisieren lassen, sei auch eine Frage der Größe, in der die Anwälte zusammenarbeiten, ergänzt Jens Ortmanns: „Bei einem 20-köpfigen Team ist es im Transaktionsgeschäft einfacher möglich, drei oder vier Kollegen zum Beispiel mit einer Vier-Tage-Woche unterzubringen, als bei einem kleineren Team.“ Bei vielen Mandanten wachse die Akzeptanz, wenn Dinge nicht sofort erledigt werden könnten, hat Detlef Mäder beobachtet. „Es gibt aber Bereiche, in denen das einfach nicht geht. Wenn eine einstweilige Verfügung geschrieben werden muss, da die Dringlichkeitsfrist abläuft, dann lässt sich das nicht aufschieben.“

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Beim Runden Tisch war die Atmosphäre - wie hier bei Tim Odendahl und Marcel Kleemann - mal locker... Bild: Thomas Banneyer
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... und mal wurde es ernster, hier: Yorick Ruland und Detlef Mäder. Bild: Thomas Banneyer

Insgesamt „sind die Arbeitszeiten flexibler geworden“, so Marcel Kleemann, auch durch die dauernde Erreichbarkeit auf dem Mobiltelefon. Die Möglichkeit zum Homeoffice vergrößere die Flexibilität, so Hendrik Schindler. „Wenn sich ein wichtiger Mandant nach Feierabend meldet, wird sich der engagierte Jurist sicher nochmal für eine Stunde an den Schreibtisch setzen. Die Regel sind solche Tätigkeiten außerhalb der Kernarbeitszeit aber nicht.“ Eine Wirtschaftskanzlei, in der Überstunden eher die Ausnahme sind? Das widerspricht einer weitverbreiteten Vorstellung von dieser Arbeit. Klischees, sind sich die Anwälte am Runden Tisch einig. „Das Arbeitsaufkommen ist nach meiner Erfahrung gewissen Wellenbewegung unterworfen“, sagt Hendrik Schindler. „Es gibt Peaks. Aber genauso gibt es Monate, wo weniger Projekte und Transaktionen bei den Mandanten laufen. Dann kann jeder auch früher nach hause gehen. Und ich glaube, das ist die Art von Flexibilität, die die Mitarbeiter schätzen.

Auch andere Vorurteile über Wirtschaftskanzleien gehören revidiert, befinden die Anwälte am Runden Tisch: Die Hierarchien seien heute deutlich flacher als früher, das Siezen unter Kollegen zumeist längst nicht mehr die Regel. Die Pflicht zum Tragen einer Krawatte sei aufgeweicht worden, man überlasse das immer öfter dem persönlichen Geschmack der Anwälte. Das Ergebnis im Salon Gereon: Drei Juristen mit Krawatte, drei ohne.

Wissen, worauf man sich einlässt

Viele Kanzleien bekämpfen überkommene Ansichten, indem sie potenzielle Bewerber schon vor dem Referendariat ansprechen und Praktikantenprogrammen abholen. Grundsätzlich gelte: Es ist gut, wenn der Bewerber schon früher in der Kanzlei gearbeitet hat, so Detlef Mäder: „Man weiß dann, worauf man sich einlässt. Das ist für beide Seiten vorteilhaft.“ „Bewerber stellen heute andere Anforderungen“, stellt nicht nur Jens Ortmanns fest: „Früher ging es eigentlich nur darum: Wie viel verdiene ich? Heute sind ganz andere Faktoren ausschlaggebend.“ Er könne sich an ein Vorstellungsgespräch vor 20 Jahren erinnern, berichtet Yorick Ruland. „Da wurde ich gefragt: Was wollen Sie denn in fünf Jahren für ein Auto fahren? Das brauche ich Bewerber heute nicht zu fragen.“

Dienstrad statt Dienstwagen

Statussymbole spielten bei der jungen Generation eine eher untergeordnete Rolle, stellt Hendrik Schindler fest; es komme auf andere Dinge an. „Bei uns gibt es für anwaltliche Mitarbeiter keine Dienstwagen, aber unser Standort in Stuttgart bietet ein Dienstfahrrad an. Ein Pilotprojekt, nachdem das Stuttgarter Büro in die Innenstadt gezogen ist. Das war vor Jahren noch undenkbar.“ Einen Widerspruch kann der Runde Tisch nicht ganz aus der Welt räumen. Zwar scheint das Einkommen für viele Berufseinsteiger nicht mehr die Hauptrolle zu spielen. Der demografische Wandel aber versetze gerade Prädikatsabsolventen in die Lage, deutlich mehr Geld zu fordern. Diese Mehrkosten seien „eine Belastung für die Profitabilität mancher Anwaltskanzleien“, beobachtet Yorick Ruland. Schließlich sorgten höhere Einstiegsgehälter für steigende Gehälter auch für jene Anwälte, die schon länger dabei sind.

Seit Corona wächst auch bei mancher Wirtschaftskanzlei die Homeoffice-Quote. Sind wachsende Standorte unter attraktiven, also hochpreisigen Adressen da weiterhin zeitgemäß? Die Ausgangslagen sind unterschiedlichen. Marcel Kleemann etwa sagt über Loschelder: „Insgesamt hat sich die Zahl der Rechtsanwälte, die zumindest teilweise zu Hause aus arbeiten, erhöht.“ Detlef Mäder spricht ebenfalls von mehr Homeoffice – allerdings wollten insbesondere junge Kollegen wieder „gerne ins Büro kommen, um mit dem Team zusammenzuarbeiten und von ihm zu lernen“. „Der Trend geht zurück zum Büro“, sagt Jens Ortmanns.

Desksharing wäre kleine Revolution

In mancher Branche führt mehr Heimarbeit dazu, dass sich Kolleginnen und Kollegen die Schreibtische teilen. Dazu wird es bei ihnen nicht kommen, schätzen die Wirtschaftsjuristen. „Desksharing wäre bei uns – wie in den allermeisten Sozietäten – eine kleine Revolution: Rechtsanwälte arbeiten üblicherweise in Einzelbüros“, so formuliert es Marcel Kleemann.

Zwar werde bei ihnen seit Corona häufiger von zu Hause aus gearbeitet, so Kleemann. Die Flächen am Standort seien dennoch erweitert worden: um zum Beispiel den Sportraum zu vergrößern. Mehr Fitness- und andere Well-Being-Angebote sollen Arbeitsplätze schließlich attraktiver machen. Auch Yorick Ruland erwartet kein Schrumpfen der Kanzleistandorte: „Wir werden sie behalten, aber die Ausdehnung der Flächen wird sich verlangsamen.“ Eine zentrale Geschäftsadresse sei ein klarer Pluspunkt auf dem Bewerbermarkt, so Detlef Mäder: „Auf der grünen Wiese sehe ich uns nicht.“ Nicht nur Positives haben die Wirtschaftsjuristen zum Standort Köln anzuführen. Die Stadt habe mit den Kranhäusern und dem Umbau des alten Lufthansagebäudes zwar „einen Schub gemacht“, so Hendrik Schindler. „Aber im Augenblick tut sich da leider zu wenig.“ Im nationalen wie im internationalen Vergleich sei die Stadt klar im Vorteil, so Schindler weiter: „Hier sind die Kosten etwas geringer als in Frankfurt, Düsseldorf und München.“ Was gleichzeitig bedeutet: Die anderen Standorte sind bei den Kunden beliebter.

Vorteil fürs Recruiting

„Die Stadt weiß immer noch viele zugezogene Studenten dauerhaft an sich zu binden“, sagt Yorick Ruland. „Weil es sich hier ganz angenehm und etwas lockerer leben lässt. Das ist ein Vorteil für uns beim Recruiting.“ Auch Detlef Mäder hebt die Bedeutung der vielen guten Jura-Absolventen hervor, „die potenziell neue Mitarbeiter bei Luther werden können“. In anderen Städten sei der Kampf um neue Kolleginnen und Kollegen viel härter, „auch weil viele Mitbewerber Köln verlassen haben“.

Über die zuletzt schwierige Situation am Kölner Flughafen ärgern sich die Wirtschaftsjuristen weniger. „Das mit den langen Schlangen ist meines Erachtens ein vorübergehendes Phänomen. Eine organisatorische Frage, die der Flughafen in den Griff bekommen wird“, sagt Hendrik Schindler. Man sei vor allem innereuropäisch und innerdeutsch unterwegs, da biete Köln/Bonn genügend Verbindungen. Für den Flughafen spreche seine zentrale Lage und seine überschaubare Größe.

Wichtiger als der Flughafen sei die schnelle ICE-Verbindung nach Frankfurt, sagt Detlef Mäder. „Die ist aktuell ein Riesenvorteil. Alles, was in Süddeutschland liegt, kann man besser mit dem Zug machen.“ Allerdings fehle eine vergleichbar schnelle Zugverbindung nach Norden: „Nach Hamburg ist man eine Stunde zu lang unterwegs.“ Befragt nach einer Prognose für die Branche, geben sich die Juristen verhalten optimistisch. „Wir fahren alle auf Sicht. Bislang sieht‘s gut aus“, so Detlef Mäder. „Wenn man es positiv formuliert, ist es eine herausfordernde Zeit“, sagt Hendrik Schindler. „In Krisenzeiten ist man zufrieden, wenn man den Umsatz des vergangenen Jahres halten kann. Wenn der Krieg nicht auch noch nach Mitteleuropa schwappt, bin ich recht zuversichtlich, dass wir gut auch durch die nächste Krise kommen.“ Markus Düppengießer

Die Teilnehmer des Runden Tisches

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„Corona hat dazu geführt, dass die Präsenzkultur in Kanzleien zumindest teilweise aufgegeben wurde.“

Dr. Marcel Kleemann, Loschelder Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB

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„Wir bieten viel mehr an als das Zusammenschustern von Texten.“

Dr. Detlef Mäder, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

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„Die neue Arbeitswelt toleriert glücklicherweise immer stärker die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Dr. Tim Odendahl, Ebner Stolz Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte Partnerschaft mbB

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„Wir möchten unseren Mitarbeitenden ein lebenswertes und nachhaltiges Arbeitsumfeld bieten.“

Dr. Jens Ortmanns, McDermott Will & Emery Rechtsanwälte Steuerberater LLP

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„Infolge der Pandemie ist es heute etwas weniger wichtig, wo der Anwalt seinen Sitz hat.“

Dr. Yorick Ruland, Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten

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Bild: Thomas Banneyer

„Trotz der Krise gibt es im Moment bei uns so viele Anfragen für Neumandate wie selten.“

Dr. Hendrik Schindler, CMS Hasche Sigle

"Die Zahl der Insolvenzen wird deutlicher steigen als bei Corona"

"Tätigkeiten außerhalb der Kernarbeitszeit sind nicht die Regel."

"Nach Hamburg ist man mit dem Zug eine Stunde zu lang unterwegs"

Der Runde Tisch

Der Runde Tisch ist eine Veranstaltung der Kölner Stadt-Anzeiger Medien. Regelmäßig bitten „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ Spitzenvertreter verschiedener Wirtschaftszweige und Institutionen zum informellen Austausch. Die Gesprächsrunden finden zu überregionalen und lokalen Themen statt.