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Spezialeinsatzkräfte stehen auf dem Bordstein vor einer Siegburger Schule.

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Unternehmen auf dem schmalen Grat zwischen Ethik und Verantwortung
Wertediskussion und Wirtschaftsrisiko
Unternehmen auf dem schmalen Grat zwischen Ethik und Verantwortung
Unternehmen auf dem schmalen Grat zwischen Ethik und Verantwortung
Die Balance zwischen ethischer Verantwortung und Wirtschaftlichkeit zu finden, ist eine Herausforderung für moderne Unternehmen. Bild: Tierney - stock.adobe.com

Ist dieses Geschäftsmodell ethisch vertretbar? Diese Frage stellen sich Wirtschaftsunternehmen häufig. Prominentes Beispiel ist die immer wieder aufkommende Wertediskussion zwischen dem Unternehmen Bayern München und seinen Mitgliedern um den Sponsoringvertrag mit der staatlichen Airline Qatar Airways. Auch im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine standen Unternehmen vor wichtigen Entscheidungen und mussten abwägen, ob sie eine vielleicht schon seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit Putin nahestehenden Institutionen und russischen Unternehmen fortsetzen oder diese aus ethischen Gründen beenden. Nicht zuletzt, um einen Imageschaden von sich selbst abzuwenden. Auch hier lässt sich ein Beispiel aus der Welt des Deutschen Profifußballs heranziehen. Der FC Schalke stand dieser Entscheidung im Frühjahr gegenüber und zog innerhalb weniger Tage die Reißleine, verbannte die Trikotwerbung des Gasgiganten „gazprom“ von seinen Trikots, bot den Fans sogar an, aktuelle Trikots mit dem neuen Sponsor zu retuschieren. Wer mit einem alten Trikot und Werbung für den russischen Staatskonzern im Fanblock stand, fiel auf. Schließlich wollten sich alle solidarisch zeigen und ihre ablehnende Haltung gegen den russischen Angriffskrieg klar zum Ausdruck bringen. Doch auch diese Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Während der Fußballclub in den Medien Lob und Anerkennung für diesen Schritt erhielt, fehlte plötzlich ein überaus finanzkräftiger Sponsor und Geschäftspartner, mit dem man über 15 Jahre zusammengearbeitet hatte.

Für zahlreiche Wirtschaftsunternehmen standen im Frühjahr ähnliche Entscheidungen an. Geschäftsbeziehungen wurden – wenn auch nicht von einem auf den anderen Tag – aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Selbst was nach wie vor rechtlich völlig korrekt ist, steht nun zumindest ethisch auf dem Prüfstand. Im Falle des imageträchtigen Fußballvereins aus dem Ruhrgebiet stand sogar zur Debatte, ob andere Vereine der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL) finanzielle Unterstützung leisten sollten. Angesichts des Überfalls auf die Ukraine zogen sich unzählige Unternehmen aus dem Russlandgeschäft zurück: Banken, Bekleidungsriesen wie H&M, IKEA hat alle 17 Filialen in Russland geschlossen, die dänische Einrichtungskette Jysk und Baumarkt-Riese Obi ebenfalls.

Wegen verschärfter Sanktionen und logistischer Schwierigkeiten wurden Produktionsstätten außer Betrieb genommen, Lieferketten gekappt, der Transport von Gütern eingestellt. Die Folgen sind in vollem Umfang noch nicht annähernd absehbar. Bleibt zu hoffen, dass Konzerne und Unternehmen, zu denen auch Fußballclubs gehören, den Wegfall des Russland-Marktes wirtschaftlich kompensieren können – wenngleich sie in ethischer Hinsicht vielleicht die richtige Entscheidung getroffen haben.

"Bleibt zu hoffen, dass Konzerne und Unternehmen den Wegfall des Russland-Marktes wirtschaftlich kompensieren können"