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Die Instandsetzung des Michaelsportal war ein komplexes Unterfangen, das jede Menge Sorgfalt erforderte - Besondere Auszeichnung: Peter-Parler-Preis
Kölner Dom: Moderne Technik trifft Kunsthandwerk
Kölner Dom: Moderne Technik trifft Kunsthandwerk
Die Patenschaft des heiligen Lukas hat eine Dame übernommen, die Zwiegespräche mit der Figur über den FC hält Bild: Hohe Domkirche, Dombathütte, M. Demil

Vor Tor zehn Jahren begannen die Restaurierungsarbeiten am Michaelsportal an der Nordquerhausfassade des Kölner Domes. Im Jahr 2013 erfolgte dazu die Einrüstung der Archivolten (Bogenlaibungen) und des Tympanons, dem Relieffeld über den Türen. Das Portal stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Während des zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Skulpturen und Baldachine gänzlich oder teilweise zerstört. „Ziel der Restaurierung war, möglichst viel der Originalsubstanz zu erhalten“, erklärt Dombaumeister Peter Füssenich. Eine zuerst komplexe Tätigkeit, an der zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Gewerken der Dombauhütte beteiligt waren. Ganz bewusst wurde bei den Arbeiten darauf geachtet, Spuren des Krieges und Ergänzungen der Nachkriegszeit zu erhalten, um die wechselvolle Geschichte des Portals zu dokumentieren.

Behutsames Vorgehen. Nach einer groben Säuberung, bei der zunächst Taubenkot und grober Schmutz entfernt wurden, kamen Reinigungslaser zum Einsatz, die bei hoher Wärmeentwicklung auch die schwarze Schmutzkruste entfernen, ohne die darunter liegende Kalksteinoberfläche zu schädigen. „Zum Teil erfolgten die Arbeiten direkt am Portal, schwer beschädigte Figuren wurden in die Steinrestaurierungswerkstatt der Dombauhütte gebracht“, so Füssenich. Fehlende Elemente wurden mit Hilfe der originalen Gipsmodelle rekonstruiert und dann passgenau an die erhaltenen Bereiche angesetzt. „Eine Millimeterarbeit.“ Das zeigte sich besonders an den Baldachinen, deren Rekonstruktion sehr umfangreich war. Denn die passgenaue Ergänzung war wesentlich komplizierter als es ein vollständiger Austausch gewesen wäre, da an diesen Stellen zudem der Anschluss an die geglätteten Bruchkanten des Originals wirklich auf den Millimeter genau erfolgen musste.

Gigantischer Aufwand. Die Skulpturen des Michaelsportals stammen von Peter Fuchs (1829-1898), dessen Werkstatt bis 1884 mehr als 700 Skulpturen für den Kölner Dom schuf. Der Bildhauer hat sich selbst in einer Skulptur, die jetzt restauriert wurde - mit einem Meißel in der Hand - verewigt. Sämtliche der 58 Figuren stehen übereinander auf Baldachinen, die sowohl die Basis für die darüber stehende, als auch als Überdachung für die darunter befindliche Figur bilden. Eine Besonderheit sind die als Fabelwesen gestalteten Zierwasserspeier, die rechts und links angeordnet sind. „Eine einzigartige Restaurierung, ein gigantischer logistischer Aufwand“, beschreibt Füssenich die Arbeiten an einer der aufwendigsten Portalbaustellen Europas.

Besondere Auszeichnung. Für die vorbildliche Restaurierung des Michaelsportales des Kölner Domes wurde die Kölner Dombauhütte Ende November letztes Jahres im Rahmen der „denkmal Leipzig 2022“, der Leitmesse für Denkmalpflege und Restaurierung in Deutschland, mit dem renommierten Peter-Parler-Preis ausgezeichnet.


VEREINSLEITUNG UND GELDVERTEILUNG

Starke Doppelspitze

Der amtierende Präsident Michael Kreuzberg: „Der ZDV - unabhängig, überparteilich und überkonfessionell - ist die weltweit größte Bürgerinitiative zur Erhaltung des Kölner Domes.“ Bild: Jennifer Rumbach
Der amtierende Präsident Michael Kreuzberg: „Der ZDV - unabhängig, überparteilich und überkonfessionell - ist die weltweit größte Bürgerinitiative zur Erhaltung des Kölner Domes.“ Bild: Jennifer Rumbach

Wie der Dom hat auch der Zentral-Dombau-Verein eine Doppelspitze. Michael Kreuzberg, seit 2018 Präsident, ist waschechter Kölner. Für ihn ist der Dom „eines der größten architektonischen Wunderwerke, das nur durch das außergewöhnliche Engagement der Mitglieder und Freunde des ZDV erhalten werden kann.“

Gleichberechtigt zum Präsidenten steht Rüdiger Fuchs in seiner Funktion als Secretär. Für ihn gibt es kein schöneres Symbol in der Welt für Glauben, Heimat und Kultur“. Zu seinem Aufgabenfeld gehören die Finanzen, die der Dombauhütte für den Erhalt des Kölner Wahrzeichens zur Verfügung gestellt werden. Präsident und Secretär arbeiten ehrenamtlich.

Das ZDV-Büro ist mit zwei Mitarbeiterinnen schlagkräftig allen zusammen aufgestellt. Wichtig ist einzig der Erhalt des Domes, getragen von Patenschaften, Mitgliedsbeiträgen, Geldern aus Nachlässen und Spenden, die alle die Verbundenheit und Leidenschaft für den Dom eint.

Wer den ZDV unterstützen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Interessierte können bereits ab einem Jahresbeitrag von 20 Euro Mitglied im ZDV werden.

Rüdiger Fuchs bekleidet das Amt des Secretärs Bild: Jennifer Rumbach
Rüdiger Fuchs bekleidet das Amt des Secretärs Bild: Jennifer Rumbach

Alle Gelder, die durch die Spenden und Beiträge eingenommen werden -jährlich etwa 4,5 Millionen Euro-, stellt der ZDV der Dombauhütte zur Verfügung, in der heute 100 Mitarbeitende, unter anderem als Steinmetze, Gerüstbauer, Steinversetzer, Schmiede, Schreiner, Glasmaler, Historiker und Archäologen beiderlei Geschlechts für den Erhalt des Bauwerkes sorgen.

Ganz besonders dankt der ZDV den langjährigen treuen Unterstützern, durch die diese Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht wurde: