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Eine Bürgerinitiative macht es möglich - Kölner Dom: Symbol der Hoffnung, Heimatgefühl und Architekturjuwel.
Zentral-Dombau-Verein zu Köln: 111 Paten für das Kölner Wahrzeichen
Zentral-Dombau-Verein zu Köln: 111 Paten für das Kölner Wahrzeichen
Die Skulpturen des Michaelsportals stammen von Peter Fuchs (1829-1898), der sich selbst mit Meissel in der Hand verewigt hat Bild: Hohe Domkirche, Dombauhütte, M. Deml

Wahrzeichen, Symbol der Hoffnung, Heimatgefühl, Identifikationsmerkmal, Sakralgebäude, Architekturjuwel. Für den Kölner Dom gibt es viele Bezeichnungen, und mindestens so viele Geschichten werden über ihn erzählt. Als der Zentral-Dombau-Verein zu Köln (ZDV) sich 2012 auf der Hauptversammlung entschlossen hat, die Restaurierung des Michaelsportals mittels Patenschaften zu ermöglichen, wurde der Grundstein für viele weitere Geschichten gelegt. Michael Hoffmann, 13. Präsident und heutiger Ehrenpräsident, war einer der Initiatoren, der über den ZDV Patenschaften für jedermann“ ermöglichte. So wurde jede einzelne Figur mit einer möglichen Patenschaft belegt, die - je nach Größe - mit 1.500 bis 20.000 Euro aufgeführt wurde.

Emotionale Verbundenheit. Da wir hier in Köln sind, wurden nicht nur 111 Patenschaften gefunden, sondern überdies emotionale Kontakte mit ganz unterschiedlicher Motivation zum „Patenkind“ geschaffen. Der heilige Lukas etwa wurde für eine Dame zum sportlichen FC-Begleiter. Sie spricht mit „ihrer Figur“, wenn der FC zu verlieren droht. Und er wird ermahnt, wenn es zu viele Gegentore hagelt. Ein Dankeschön ist natürlich ebenso drin, wenn der Ball ins richtige Tor geht.

Gemeinsame Erinnerung. Sieben Schulfreunde, die mittlerweile in Europa verteilt leben, schufen eine gemeinsame Erinnerung, indem sie eine Patenschaft für eine Figur übernahmen. Neun Figuren, die am Ende noch übrig waren, fanden mit einer kölschen Summe von 111.000 Euro schließlich Paten in einer Karnevalsgesellschaft. Insgesamt wurden auf diesem Weg 750.000 Euro eingenommen und Menschen verschmolzen emotional und unwiederbringlich mit dem Dom.

Irrationale Liebe. „Die fast irrationale Liebe der Kölner und weltweiten Domliebhaber, die teilweise bereits für andere Arbeiten an unserem Wahrzeichen gespendet haben, macht die Arbeit unseres Altrechtsvereins möglich“, sagt Rendantin Katja Bergerhoff vom ZDV. Der Kölner Zentral-Dombau-Verein mit rund 17.500 Mitgliedern arbeitet - dank der Leidenschaft für den Dom so erfolgreich, dass unter schlanker Führung und mit ehrenamtlichem Engagement das gesammelte Geld dem Erhalt des Gebäudes zugeführt werden kann. Der bauliche Erhalt der Kathedrale „verschlingt“ jedes Jahr rund sieben bis acht Millionen Euro.

Ein Tag ohne Gerüste. Für die Paten gab es am gestrigen Montag die einmalige Gelegenheit, das inzwischen zu 90 Prozent fertig gestellte Portal zu erleben. In den vergangenen Wochen wurde das Portal ausgerüstet und nur für einen Tag wurde in einem vierstündigen Prozess das Taubennetz entfernt, um die gesamte Pracht des Portals genießen zu können. Lange hält das gerüstfreie Vergnügen nicht. Die künftige Einrüstung des Wimpergs, des gotischen Giebels, wird in den kommenden Wochen erfolgen. Große Teile der bereits restaurierten Bereiche sollen aber für alle Interessierten sichtbar bleiben.