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Herausforderung Logistik
Mit über 600.000 Beschäftigten sorgen 3.000 Speditionen und Logistikdienstleister täglich dafür, dass der Warenverkehr in Deutschland am Laufen gehalten wird
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Luftfracht, Schifffahrt und Binnenhafenlogistik sind starke Glieder der Lieferketten. Bild: enanuchit - stock.adobe.com

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, steigende Energiekosten und Personalengpässe bei einer konstant hohen Nachfrage nach Güterverkehrsdienstleistungen haben den Speditionshäusern und Beschäftigten zuletzt alles abverlangt. Spätestens jetzt, im dritten Jahr der Krise, hat sich gezeigt, dass der Logistikbereich ebenso systemrelevant ist wie etwa der Gesundheits- und Pflegebereich.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Logistikbranche konnten unterschiedlicher kaum sein. Abhängig davon, welche Waren und mit welchem Transportmittel diese Waren transportiert wurden, gab es Verlierer, aber auch vermeintliche Gewinner zu verzeichnen. Während vorübergehend geschlossene Grenzen im internationalen LKW-Verkehr kilometerlange Staus und tagelange Wartezeiten verursachten, die zu Lieferengpässen führten, waren Logistikunternehmen im nationalen Paketdienst weniger betroffen.

Straßengüterverkehr bleibt wichtigster Verkehrsträger

Mit über drei Milliarden Tonnen transportierter Güter und Waren allein in Deutschland ist der Straßengüterverkehr weiterhin mit Abstand der wichtigste Verkehrsträger für die Wirtschaft. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Vergleich zu Schiene und Binnenschifffahrt ist die Straße flexibler, die Verkehre reichen "von Tür zu Tür" und kommen meist ohne kostenintensive Umladungen aus. Zwar wurden zuletzt mit der Verabschiedung der Eurovignetten-Richtlinie die Voraussetzungen zur Vereinheitlichung der Mauterhebung in den EU-Mitgliedsstaaten geschaffen, doch der Bundesverband Spedition und Logistik warnt vor Mehrfachbelastungen durch mehrere CO₂-Abgabensysteme, die vor allem deutsche Unternehmen treffen würden.

Schienengüterverkehr soll steigen

Das Ziel ist hoch gesteckt: Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil der auf der Schiene transportierten Güter und Waren von derzeit 18 % auf 25 % gesteigert werden. Dies würde wesentlich zur Entlastung von Straßen und zur Vermeidung von CO₂-Emissionen beitragen. Zur Verwirklichung des hoch ambitionierten Ziels hatte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Sommer 2020 den Masterplan Schienenverkehr vorgestellt. Im sogenannten ,,Schienenpakt" hat sich ein breites Bündnis aus Wirtschaft und Politik dazu verpflichtet, die Umsetzung der konkreten Maßnahmen zu unterstützen. Pünktlicher und zuverlässiger soll die Bahn werden. Keine neue Forderung, denn tatsächlich steht es seit Jahren nicht sehr gut um den Güterverkehr auf der Schiene, der auf veralteten, einspurigen Trassen oft ein trauriges Schattendasein führt, obgleich er beim Transport großer Gütermengen auf langen Strecken große Stärken und Vorteile gegenüber allen anderen Transportarten hat. Insbesondere der Kombinierte Verkehr, bei dem Container, Wechselbehälter und LKWAuflieger an Kombi-Terminals von der Straße auf die Schiene und umgekehrt wechseln, bietet eine gute und vor allem umweltfreundliche Alternative zum LKW-Verkehr.

Luftfracht, Schifffahrt und Binnenhafenlogistik

Sowohl die Luftfracht als auch die Schifffahrt sind starke Glieder der Lieferketten, die beide ihre ganz eigenen Stärken haben. So wächst die Nachfrage nach Luftfrachtdienstleistungen ständig und bedient insbesondere internationale Destinationen mit zeitkritischen Gütern wie Medizinprodukten, verderblichen Waren, aber auch mit hochwertigen Halb- und Fertigerzeugnissen. Feste und flüssige Massengüter und containerisierte Waren sind derweil das Steckenpferd der Binnenschifffahrt, die Leistungsschwerpunkte der Binnenhafenlogistiker sind indessen Umschlag, Lagerung sowie die Organisation von Anschlusstransporten zur Verteilung der Güter in der Fläche. (dst)