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Spezialeinsatzkräfte stehen auf dem Bordstein vor einer Siegburger Schule.

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Bürgernähe und Digitalisierung werden oft in einem Atemzug genannt. Formulare im Internet herunterladen, Termine online vereinbaren - all das funktioniert problemlos. Doch ganz ohne den Kontakt von Mensch zu Mensch geht es dann doch nicht
Anträge stellen - persönlich oder digital?
Anträge stellen - persönlich oder digital?
Einen Personalausweis muss jeder im Laufe der Jahre neu beantragen. Viele geht dabei mittlerweile digital, aber eben nicht alles. Bild: mhp - stock.adobe.com

Wer beispielsweise einen neuen Personalausweis beantragen will, muss dies persönlich tun. Ist ja auch logisch. Schließlich muss ein solches Dokument legitimiert sein. In einem ersten Schritt benötigt man ein aktuelles, Biometrie taugliches Passfoto. Erstellt wird es nach wie vor meist von einem Fotografen oder einer Fotografin, die wissen, auf was es ankommt. In manchen Bürgerämtern stehen aber auch rege genutzte Self-Service-Terminal zur Verfügung, an denen man sowohl Passfotos anfertigen als auch seine Fingerabdrücke und seine Unterschrift erfassen kann. Die Nutzung der Bedienungsterminals ist für der Beantragung von Reisepässen und Personalausweisen möglich, beim Internationalen Führerschein und Fischereischeinen gelten andere Regelungen. Im Übrigen fallen für die Nutzung der Terminals Verwaltungsgebühren an. Dies sind allerdings auf jeden Fall günstiger als Passfotos aus einem Fotostudio. Die Daten aus dem Self-Service-Terminal werden digital an den Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin übermittelt, bei dem bzw. der man den Ausweis beantragt.

Die in einem Fotostudio vor Ort angefertigten Passfotos können Fotograf oder Fotografin auch digital an das zuständige Amt übermitteln. Der Bürger erhält dann einen Kontrollbeleg, den er - nun aber doch wieder persönlich -im Bürgerbüro oder Kundenzentrum vorlegt. Nur so kann das Foto zugeordnet werden. Aber immerhin entfällt die Entwicklung der Aufnahme auf Fotopapier sowie das Einscannen bei der Antragstellung. Das digitale Lichtbild wird elektronisch verschlüsselt übermittelt und in das digitale Antragsverfahren eingebracht. Insgesamt verkürzt sich so bei den Passbehörden der Antragsprozess.

Für welche Möglichkeit man sich nun entscheidet, ist jedem Antragsteller selbst überlassen. Die eigentlichen Kosten für die Ausstellung eines neuen Ausweisdokumentes sind ohnehin gleich. Auch hier haben Bürgerinnen und Bürger die Wahl - entweder sie zahlen den Betrag bar oder bargeldlos mit EC-Karte. Wenn der Antrag gestellt ist, wird der Personalausweis in der Bundesdruckerei in Berlin hergestellt, was in der Regel vier bis sechs Wochen dauert. Die Bundesdruckerei verschickt dann einen Brief, in dem PIN, PUK und das Sperrkennwort für die mögliche Online-Ausweisfunktion mitgeteilt wird. Bei der Beantragung des Ausweises können Bürgerinnen und Bürger angeben, ob Sie den Brief zu ihrer Anschrift erhalten wollen oder der Brief zur Ausweisbehörde übersandt werden soll, wo man ihn dann persönlich entgegennimmt.

Hält man nun seinen Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion in Händen, erübrigt sich in der Folge in vielen Fällen der „Gang aufs Amt", weil die eindeutige Identifizierung auch online möglich ist und Bürgerdienste dadurch über das Internet genutzt werden können. Durch vier unterschiedliche und unabhängige Sicherheitsmechanismen wird die elektronische Identität von Bürgerinnen und Bürgern geschützt. Mehr Infos hierzu findet man unter www.personalausweisportal.de auf der Seite des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat. (mki)

GUT ZU WISSEN

In Deutschland wird der Personalausweis von Bürgern und Bürgerinnen immer häufiger online zur Identifizierung eingesetzt: Mehr als 5,32 Millionen Mal im Jahr 2022, etwa um das Steuerportal Elster zu nutzen, den persönlichen Punktestand beim Kraftfahrt-Bundesamt abzufragen oder sich für die elektronische Patientenakte zu identifizieren.