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Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl: Einzigartiges Juwel des Rokoko
Von April bis November bietet die Welterbestätte Schlösser Brühl neben regulären Führungen besondere Themenführungen sowie Workshops für Kinder an
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl: Einzigartiges Juwel des Rokoko
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl: Einzigartiges Juwel des Rokoko
Prunktreppenhaus Schloss Augustusburg Foto: Schlösser Brühl, Horst Gummersbach

Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust sind mit ihrem Garten- und Parkensemble eine von sechs Welterbestätten in NRW. Damit haben sie einen außergewöhnlichen universellen Wert für die gesamte Menschheit. Das Einzigartige: Erstens zählen beide Schlösser zu den frühesten und besten Schöpfungen des Rokoko in Deutschland. Und zweitens ist das gesamte Ensemble ein herausragendes Beispiel für eine große fürstliche Residenz des 18. Jahrhunderts.

Schloss Falkenlust Foto: Schlösser Brühl, Horst Gummersbach
Schloss Falkenlust Foto: Schlösser Brühl, Horst Gummersbach

Schloss Augustusburg wurde ab 1725 im Auftrag des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August aus dem Hause Wittelsbach (1700-1761) als Sommerresidenz erbaut. Zunächst durch den westfälischen Baumeister Johann Conrad Schlaun (1695-1773), der den Rohbau auf den Ruinen einer mittelalterlichen Wasserburg errichtete. Ab 1728 gestaltete der wallonische Architekt François de Cuvilliés (1695-1768) die Residenz in ihrer heute sichtbaren Form. Bis zur Vollendung 1768 schufen hier u. a. wallonische, deutsche, italienische und französische Architekten, Maler, Bildhauer und Stuckateure ein atemberaubendes Gesamtkunstwerk. Das Prunktreppenhaus - errichtet nach dem Entwurf Balthasar Neumanns (1687-1753) - besticht mit seinen Materialien, Farben und seiner künstlerischen Ausgestaltung und gipfelt in einem überwältigenden Deckenfresko von Carlo Carlone. Es zählt zu den prächtigsten Leistungen des Rokoko in Deutschland.

Der Schlossgarten wurde in den 30er Jahren nach Originalplänen des französischen Gartenkünstlers Dominique Girard rekonstruiert. Seitdem zählt er zu den bedeutendsten Anlagen französischster Gartenkunst jenseits von Frankreich, weshalb er ein bedeutender Teil der UNESCO-Welterbestätte ist. Zentrum dieses einzigartigen Gartendenkmals ist das südlich an die Terrasse des Schlosses grenzende sogenannte Broderieparterre (frz. broderie = Stickerei), dessen Buchsornamente wie filigrane Stickereien wirken und dessen Rabatten jährlich im barocken Stil bepflanzt werden.

Schloss Falkenlust entstand in den Jahren von 1729 bis 1737 nach den Plänen von François de Cuvilliés als kleines Jagdund Lustschloss für Kurfürst Clemens August. Es liegt 2,5 Kilometer von Schloss Augustusburg entfernt und ist mit diesem über das Park- und Gartenensemble verbunden. Die Wahl des Bauplatzes wurde bestimmt durch die Flugbahn der Reiher - den bevorzugten Beutevögeln der Falkenjagd. Auf dem Flug von ihren Horsten im Schlosspark zu ihren Fischgründen am Rhein wurden sie von Clemens August und seiner Jagdgesellschaft mit abgerichteten Falken gebeizt", d. h. zu Boden gerungen. Die Innenräume, in die sich die höfische Gesellschaft nach der Jagd zurückzog, zählen zu den frühesten und kostbarsten Schöpfungen, welche die Phase des Rokoko auf deutschem Boden zu bieten hat. Unmittelbar neben dem Jagdschlösschen Falkenlust entstand ab 1730 eine der heiligen Maria Aegyptiaca geweihte Kapelle. Sie wurde von Pierre Laporterie in Form einer Eremitengrotte ausgestaltet.

Schloss Augustusburg
Parkplatz Max-Ernst-Allee
50321 Brühl

Schloss Falkenlust

An Schloss Falkenlust
50321 Brühl
Telefon: +49 (0) 2232 44 000
mail@schlossbruehl.de
www.schlossbruehl.de

Auf einen Blick

Schloss Augustusburg kann nur mit einer im Eintrittspreis enthaltenen Führung besichtigt werden. In Schloss Falkenlust ist der selbstständige Besuch möglich. Von April bis November bietet die Welterbestätte Schlösser Brühl neben regulären Führungen besondere Themenführungen sowie Workshops für Kinder an. Für alle Themenführungen, Workshops sowie für Gruppen ab zehn Personen ist eine Reservierung erforderlich.

Info
www.schlossbruehl.de
Tel.: +49 (0) 2232 44 000
Mail: mail@schlossbruehl.de