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Vorsorge treffen für das Alter - wie geht das und welche Möglichkeiten gibt es?
Versorgungslücken clever schließen
Versorgungslücken clever schließen
Es gibt viele Möglichkeiten, die finanzielle Versorgungslücke im Alter zu schließen. Deshalb sollte man sich in Sachen Altersvorsorge von Experten beraten lassen

Im Durchschnitt macht die gesetzliche Rente gerade einmal 48 Prozent des letzten Bruttoverdienstes aus. Bei stetig steigenden Lebenshaltungskosten wird es daher vermutlich schwer, im Alter den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Damit man auch im Rentenalter finanziell abgesichert ist, gilt es, möglichst früh vorzusorgen. Dabei geht es nicht um große Beträge. Viele Versicherungen beginnen bereits mit einem monatlichen Betrag von 25 Euro.

Geht die derzeitige Tendenz weiter, dass immer weniger Beitragszahlerinnen und Beitragszahler künftig einem Rentner oder einer Rentnerin gegenüberstehen, reicht dies nach dem Umlageprinzip einfach nicht mehr aus, um deren Rente zu finanzieren. Mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge wird sich das Problem Prognosen zufolge weiter verschärfen. Daher wird eine private finanzielle Vorsorge immer wichtiger. In Deutschland setzen die Menschen dabei noch immer zu einem großen Teil auf klassische Anlageformen. 31 Prozent nutzen das Sparbuch, 25 Prozent legen ihr Geld in Immobilien an, 22 Prozent in privaten Rentenversicherungen mit sicherer Verzinsung. Dabei gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen.

Mit einer Riester-Rente zum Beispiel unterstützt der Staat die private Altersvorsorge und belohnt das Sparen mit Zulagen und Steuervorteilen. Mit dem Riester-Fondssparplan profitieren Anleger zudem von den Renditechancen der Börse und sichern sich die staatliche Förderung durch Riester-Zulagen. Eine monatliche Auszahlung der privaten Rente nach Rentenbeginn wird garantiert. Mit einem Wohn-Riester profitieren vor allem Eigenheimbesitzer von den Vorteilen eines Bausparvertrags und genießen die Vorzüge der staatlichen Förderung für die private Altersvorsorge. Einzelpersonen erhalten jährlich 175 Euro, Ehepaare 350 Euro Grundzulage. Hinzu kommen für jedes Kind 185 Euro. Bei Kindern, die 2008 oder später geboren sind, sogar 300 Euro. Gerade für Familien und Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen ist Riester-Sparen als Anlageform ideal.

Niemand kann zu früh mit der Altersvorsorge beginnen

Für Selbstständige und Menschen mit hohem Einkommen wird die Rürup-Rente empfohlen. In der Ansparphase können die Beiträge direkt von der Steuer abgesetzt werden. Auch bei der Rürup-Rente wird im Ruhestand eine garantierte monatliche Rente ausgezahlt - und das ein Leben lang. Bei finanziellen Engpässen sind die Einzahlungen in der Ansparphase geschützt: Die Altersvorsorge wird zum Beispiel nicht gepfändet oder bei Arbeitslosigkeit angetastet. Außerdem können bei der Rürup-Rente verschiedene Zusatzleistungen vereinbart werden, die beispielsweise bei einer Berufsunfähigkeit greifen. Auf Wunsch kann das Ganze auch um einen Hinterbliebenenschutz ergänzt werden. Im Todesfall erhält dann der Ehepartner eine lebenslange Hinterbliebenenrente.

Wer früh beginnt, muss weniger zahlen

Generell gilt: Für sicherheitsorientierte Sparende eignet sich eine klassische Rentenversicherung. Während es sich bei dieser Variante um eine risikofreie Anlage handelt, winken bei fondsgebundenen Versicherungen hohe Renditen dank Investitionen am Kapitalmarkt.

Stellt sich nur noch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, um mit der Altersvorsorge zu beginnen. Die Antwort ist ganz einfach: Sobald es die finanzielle Situation irgendwie erlaubt! Niemand kann zu früh mit der Altersvorsorge beginnen. Denn je länger der Zeitraum ist, über den regelmäßig Geld angelegt wird, desto größer sind die Chancen auf attraktive Renditen. Und: Wer später mit dem Sparen anfängt, muss monatlich mehr einzahlen, um das Optimale aus der privaten Versicherung herausholen zu können.

Neben der generellen Altersvorsorge sollte man auch bereits in jungen Jahren die Möglichkeit einer späteren Pflegebedürftigkeit im Auge haben. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung deckt im Falle eines Falles nur einen Teil der Kosten ab. Es bleibt daher eine Finanzierungslücke bestehen, die bei stationärer Pflege mehr als 2.000 Euro im Monat betragen kann. Wer sich und seine Angehörigen vor finanziellen Belastungen im Pflegefall schützen möchte, sollte mit einer privaten Pflegevorsorge rechtzeitig die Weichen stellen. Auch hier gilt: Je früher die Versicherung abgeschlossen wird, desto günstiger bleibt der Beitrag für den Rest des Lebens.           (mki)


Drei Säulen der Altersvorsorge

Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt die wichtigste Säule der Alterssicherung. Doch zusätzliche Vorsorge ist wichtig. Wer seinen Lebensstandard im Alter halten will, sollte sich eine private oder betriebliche Altersvorsorge aufbauen, betont auch die Deutsche Rentenversicherung auf ihrer Internetseite. Denn neben der Säule der öffentlich-rechtlichen Pflichtsysteme stellen betriebliche Altersvorsorge und private Vorsorge die beiden weiteren Säulen dar. Auf eine Altersvorsorge über den Betrieb haben Arbeitnehmer grundsätzlich einen gesetzlichen Anspruch, organisiert und durchgeführt wird sie vom Arbeitgeber. Er wählt die Anlageform aus und kümmert sich um die Beitragszahlung. Wer darüber hinaus noch mehr zahlen möchte, wird vom Staat gefördert.              (mki)