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Mehr Bewegung kann hilfreich sein, damit einige Erkrankungen gar nicht erst auftreten
Schlaganfällen aktiv vorbeugen
Mehr Bewegung kann hilfreich sein, damit einige Erkrankungen gar nicht erst auftreten
Mehr Bewegung kann hilfreich sein, damit einige Erkrankungen gar nicht erst auftreten
Leichte Aktivitäten wie Nordic Walking sind für die Gesundeheit von enormer Bedeutung. Bild: Robert Kneschke/stock.adobe.com

Wer mehr Bewegung in sein Leben bringt, kann Erkrankungen vorbeugen – auch Schlaganfällen. Doch wie viel Aktivität muss es sein? Frederike Prisett, Gesundheitswissenschaftlerin bei der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, liefert Antworten.

Sportvereine und Fitnessstudios haben in der Pandemie Mitglieder verloren. Viele Menschen haben sich offenbar weniger bewegt. Was bedeutet das fürs Schlaganfallrisiko?

Frederike Prisett: Bewegung wirkt wichtigen Risikofaktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck und Diabetes oder einem erhöhten Cholesterinspiegel entgegen. Deshalb ist es wichtig, dass man wieder anfängt und mehr Bewegung in den Alltag bringt. Es gibt ja nicht erst seit der Pandemie die Entwicklung, sich immer weniger zu bewegen. Die war eher ein Brandbeschleuniger. Aber vor allem, wenn man gerade sehr wenig oder gar nichts macht, lässt sich auch durch Kleinigkeiten viel erreichen.

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Durch moderne Diagnostiken können Veränderungen im Gehirn erkannt werden. Bild: sudok1/stock.adobe.com

Genügt es, öfter zum Bäcker zu laufen?

Prisett: Das ist auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Anfang. Auch kurze Wege, für die ich sonst vielleicht aus Bequemlichkeit das Auto genommen hätte, machen in der Summe ja viel aus. Die Empfehlung ist, sich mindestens 150 Minuten in der Woche moderat zu bewegen. Will ich mein Schlaganfallrisiko senken, geht es vor allem um aerobe körperliche Aktivitäten, mit denen ich meinen Puls ein bisschen erhöhe. Das sind Bewegungen, bei denen ich zwar noch reden kann, aber zum Beispiel nicht mehr singen könnte. Wie bei einem schnelleren Spaziergang zum Bäcker eben. Wichtig ist, sich nicht so große Ziele zu setzen, sondern klein anzufangen. Zum Beispiel, indem man sich entscheidet, am Wochenende eine halbe Stunde lang spazieren zu gehen. Dann wird das nach und nach oft automatisch mehr, vor allem wenn man Freude daran findet und es ein bisschen in den Alltag integriert hat.

Wie können Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, mehr Bewegung in ihren Alltag bringen?

Prisett: Da muss man individuell gucken. Es gibt ja verschiedene Sportangebote für ältere Menschen. Man kann wirklich in jedem Alter anfangen. Und wenn ich zum Beispiel nicht mehr ganz so viel laufen kann, dann bewege ich mich einfach im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich kann ja zum Beispiel auch im Sitzen Übungen mit den Armen machen, sodass ich ein bisschen den Puls erhöhe. Und tatsächlich kann man sich auch beim Zähneputzen etwas Gutes tun, indem man sich auf ein Bein stellt und das Gleichgewicht schult. Im Alter, wenn man ein bisschen eingeschränkter wird, sind kleine Übungen gut für die Motivation. (dpa)