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Der menschliche Körper ist auf die Versorgung von Zucker angewiesen, allerdings gibt es mehr und weniger geeignete Arten der Energielieferanten
Wie der Verzicht auf Zucker gelingt
Der menschliche Körper ist auf die Versorgung von Zucker angewiesen, allerdings gibt es mehr und weniger geeignete Arten der Energielieferanten
Der menschliche Körper ist auf die Versorgung von Zucker angewiesen, allerdings gibt es mehr und weniger geeignete Arten der Energielieferanten
Bild: Jiri Hera/ stock.adobe.com

Viele können nicht von ihm lassen: Zucker. Dabei kann es eine Überlegung wert sein, den Konsum zu reduzieren. Nur: Wie geht man das an? „Zucker ist prinzipiell ein Baustoff, den wir benötigen“, sagt Antonia Stahl, Ernährungsmedizinerin in Falkensee. Zucker zählt zu den Kohlenhydraten. Den Einfachzucker Glucose etwa braucht der Körper, um das Gehirn, die Muskelzellen und andere Prozesse am Laufen zu halten. Zucker sei somit weder gut noch schlecht, sondern schlicht ein Energielieferant für den Körper. Etwas komplizierter wird es bei allem, was man landläufig unter Zucker verstehe.Mehrfachzucker sind gesünderDie Zuckerarten Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) sind sogenannte Einfachzucker. Sie stecken in Obst, aber auch in Honig. Der klassische Haushaltszucker - auch unter dem Namen Saccharose bekannt - ist ein Zweifachzucker, besteht also aus zwei Einfachzuckern. Diese Arten sind kurzkettige Kohlenhydrate und damit leicht für den Körper verfügbar. Heißt: Der Blutzuckerspiegel steigt schnell, es kommt zu einer hohen Insulinausschüttung. Zudem gibt es Mehrfachzucker, die aus mehreren Zuckermolekülen bestehen. Sie können schwerer vom Körper gelöst werden und sind daher tendenziell etwas gesünder. Sie stecken zum Beispiel in Gemüse oder Vollkornprodukten - die unsere süßen Gelüste nicht unbedingt befriedigen.

Viele Kalorien, wenig Nährstoffe

Zucker hat also viele Formen: Den Industriezucker, der Produkten beigesetzt ist, brauche der Körper allerdings nichts. Die Kohlenhydrate aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten reichen dem Körper aus, um Energie zu gewinnen. Pro Tag sollte Zucker maximal zehn Prozent der Energiezufuhr ausmachen, erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Zu diesen zehn Prozent zählen alle zugesetzten Zucker, aber auch der Zucker, der in Honig oder Fruchtsäften vorkommt. Der Zucker in Obst und Naturjoghurt wird nicht dazugerechnet.

Soßen sind ein Faktor

Mal ein Stück Schokolade sei bei einer sonst ausgewogenen Ernährung zwar kein Problem, sagt Ernährungsexpertin Restemeyer. Kritisch wird es laut Ernährungsmedizinerin Stahl allerdings, wenn man täglich größere Mengen zugesetzten Zucker zu sich nimmt. Denn das erhöht das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Karies. Der Verzicht auf raffinierten Zucker ist jedoch etwas kniffliger als nur die Süßigkeiten wegzulassen. Denn auch in Käse, Wurst und Joghurt wird für den Geschmack oft Zucker zugesetzt, wie Stahl erklärt. In Tiefkühlpizzen, Grillsoßen oder dem Kartoffelsalat aus dem Supermarkt verstecken sich ebenfalls oft beträchtliche Mengen Zucker, sagt Ernährungswissenschaftlerin Silke Restemeyer von der DGE.

In kleinen Schritten entwöhnen

Klar: Die beste Wahl sind natürliche, unverarbeitete Lebensmittel. Gerade zu Beginn fällt es aber schwer, auf Zucker zu verzichten. Stahl rät, langsam anzufangen. Der erste Schritt ist, ein Bewusstsein für Zuckermengen zu entwickeln, indem man beim Einkaufen die Nährstofftabellen liest. Haben verarbeitete Produkte maximal fünf Gramm Zucker pro 100 Gramm, sind sie für eine zuckerreduzierte Ernährung geeignet. Man kann damit starten, eine zuckerarme Mahlzeit am Tag zu etablieren. Hat man die erste Mahlzeit im Griff, kann man eine weitere auf zuckerfrei umstellen. Nach einer Zeit wird dadurch das Verlangen nach Zucker weniger. (mit Material von dpa)