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St. Remigius Krankenhaus in Leverkusen: Für neue Gelenke gibt es keine Altersgrenze
In den vergangenen 15 Jahren gab es große Fortschritte in der Endoprothetik
St. Remigius Krankenhaus in Leverkusen: Für neue Gelenke gibt es keine Altersgrenze
St. Remigius Krankenhaus in Leverkusen: Für neue Gelenke gibt es keine Altersgrenze
Ein modernes künstliches Hüftgelenk. Bild: frog stock.adobe.com

In Deutschland werden nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga pro Jahr mehr als 400.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke eingesetzt. Für viele bedeutet dies nach jahrelanger Erkrankung der Gelenke, zum Beispiel durch Arthrose oder rheumatoide Arthritis, wieder mehr Mobilität und weniger Schmerzen - kurz: mehr Lebensqualität.

Ein Großteil der Betroffenen ist 70 Jahre und älter. Ganz offensichtlich kann der Bewegungsapparat nicht mit der gestiegenen Lebenserwartung mithalten. ,,Ab 45 bis 50 Jahren zeigt sich ein zunehmender Verschleiß“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking, Chefarzt der Orthopädie und Endoprothetik (Gelenkersatz) am St. Remigius Krankenhaus.

Bei Beschwerden und Bewegungseinschränkungen in Knie, Hüfte, Schulter und anderen Gelenken wird meist auf konservative Therapien gesetzt. Doch manchmal muss eben doch ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen - entweder, um das bestehende Gelenk zu erhalten, oder um ein neues, künstliches einzusetzen.

Die beste Lösung ist immer eine Frage der Abwägung. ,,Dazu gehören viel Erfahrung und eine genaue Bildgebung, die zeigt, wie weit der Verschleiß schon fortgeschritten ist", sagt Decking. Die allgemeine Verfassung der Patientinnen und Patienten, Begleiterkrankungen und andere Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht werden stets vor einem möglichen Eingriff erörtert. Gerade ältere Menschen profitieren besonders vom Gelenkersatz, betont Decking. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht: Auch ansonsten fitten 95-Jährigen habe er schon eine künstliche Hüfte eingebaut, berichtet der Experte.

In den vergangenen 15 Jahren gab es große Fortschritte in der Endoprothetik: Die Entwicklung verbesserter Werkstoffe sorgte dafür, dass sich der Abrieb an den künstlichen Gelenken verringert und deren Haltbarkeit erhöht. In der Regel können die Patientinnen und Patienten kurz nach der Operation wieder vor ihrem Bett stehen. Anschließend unterstützen stationäre oder ambulante Reha, später auch Krankengymnastik den Heilungsprozess. (rol)

FÜR UND WIDER ABWÄGEN

Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk ist nicht immer einfach, denn jede Operation birgt Risiken. Daher sollten Patientinnen und Patienten im Vorfeld das Für und Wider abklären. Dabei spielen unter anderem Operationsrisiken und die Dauer des Heilungsprozesses eine Rolle. Hilfreich kann das Merkblatt „Endoprothesen" der Deutschen Rheuma-Liga sein. Es informiert über die Operation und die verschiedenen Anästhesie-Arten, berät über die Risiken, gibt Tipps zur Reha und dem Leben mit einem künstlichen Gelenk. Das Merkblatt steht unter www.rheuma-liga.de/rheuma/therapie/gelenkersatz zum Download bereit.


UMFRAGE

Dass Rücken- und Nackenbeschwerden zu den Volkskrankheiten zählen, hat die Umfrage zur Serie von Kölner Stadt-Anzeiger/Kölnische Rundschau eindeutig gezeigt. Zusammen mit den Augenkrankheiten belegen sie den ersten Platz: 58% der Befragten gaben an, davon betroffen zu sein, gut die Hälfte der Männer (51%) und knapp zwei Drittel der Frauen (64 %). In der Gruppe der Berufstätigen lag der Anteil bei 61 %. Ihr persönliches Risiko für Erkrankungen des Skelettsystems oder der Gelenke, wie Osteoporose, Rheuma oder Gicht, schätzen 29 % der Befragten als hoch oder eher hoch ein. Beim Risiko für Rücken- und Nackenschmerzen sind es 41 %. Als sehr gering beurteilen hingegen 20% (Erkrankung des Skelettsystems oder der Gelenke) bzw. 12 % (Rücken- und Nackenschmerzen) ihr Risiko. Auch nach Sport und Bewegung wurde gefragt: Für 58 % der Teilnehmer sind sie ein wichtiger Teil des Alltags. 27 % gaben an, einmal oder mehrmals pro Woche das Fitnessstudio zu besuchen, um Sport zu treiben, bei 68 % lautete die Antwort dagegen ,,nie". (rol)