Etwa die Hälfte der in Deutschland lebenden Menschen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Krebs. Durch verbesserte Möglichkeiten in der Vorsorge und große Fortschritte in der Forschung und der Krebsmedizin haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahrzehnten zwar erheblich verbessert, trotzdem gehört Krebs bei rund 510.000 Neuerkrankungen pro Jahr nach wie vor zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland und ist laut Statistik die zweithäufigste Todesursache.
Betroffene sind nicht alleine
Auch wenn Betroffene nicht alleine sind, brauchen sie Unterstützung - und zwar von Anfang an. Kliniken bieten daher neben der medizinischen Betreuung psychosoziale Beratung an. Entweder durch eigene, im Klinikverbund angestellte Psychologen und Sozialarbeiter, oder durch Experten der Deutschen Krebsgesellschaft, die direkt in Kliniken vor Ort zur Beratung bereitstehen. Deren Hilfe können nicht nur die Patienten selbst in Anspruch nehmen - auch Angehörige finden Halt bei entsprechend geschultem Fachpersonal. In der Regel hilft ein offener Umgang mit der Krebserkrankung, die Situation besser zu verarbeiten. Nach der Diagnose durch den Arzt sollte möglichst zeitnah ein Erstgespräch erfolgen. Im Idealfall wird dies in der Klinik bereits koordiniert.
Die Betroffenen erhalten so von Beginn an Unterstützung beim Umgang mit der Diagnose Krebs und können sich auch ambulant weiter-beraten lassen. Denn meist tauchen erst nach den ersten Tagen Fragen und Unsicherheiten auf. Wie geht es nun finanziell weiter? Was kommt auf mich zu? Wie gehen Familien und Freunde mit meiner Erkrankung um?
Krebsberaterinnen und -berater stehen mit Rat und Tat zur Seite
Auch während der Behandlung stehen Krebsberater mit Rat und Tat zur Seite. Nicht nur für die Erkrankten selbst, sondern auch für Familienangehörige, insbesondere für Kinder. Für sie ist es oft besonders schwer damit umzugehen, wenn ein Elternteil erkrankt ist und nicht in gewohntem Maße für sie da sein kann. Ängste und Veränderungen im Alltag treffen sie daher meist ganz besonders.
Betroffene erhalten Hilfe zur Selbsthilfe
Im Rahmen der Sozialberatung erhalten Betroffene Hilfe zur Selbsthilfe. Tipps zur Stärkung der eigenen Widerstandskraft oder dem Umgang mit belastenden Nebenwirkungen während der Behandlung gehören ebenso dazu wie die Vermittlung von weiterführenden Angeboten und Selbsthilfegruppen, Kursen oder Sportangeboten. Erkrankte erhalten wichtige Infos zu Sozialleistungen, zur Beantragung von Reha-Maßnahmen, der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach überstandener Therapie und ob eventuell eine Erwerbsminderungsrente in Betracht kommt. (mki)
ARTHROSE
Neue Lebensqualität dank eines neuen Gelenks
Ob durch einen Unfall oder ausgelöst durch Arthrose - wenn Schmerzen in den Gelenken zu einer ständigen Belastung werden und der Mensch sich auch im Ruhezustand nur mit Schmerzmitteln oder gar Infusionen über Wasser halten kann, ist es Zeit, über ein künstliches Gelenk nachzudenken. Vor allem tragende Gelenke wie Knie oder Hüfte sind anfällig für Arthrose, die entsteht, wenn die Knorpelschicht dünner und rauer wird. Dafür gibt es verschiedene Ursachen: Altersbedingte Veränderungen, Verletzungen, Fehlstellungen, Übergewicht oder als Folgeerscheinung einer Krebserkrankung und der damit verbundenen Chemotherapie. Bei sehr stark fortgeschrittener Arthrose kann der Knorpel an manchen Stellen des Gelenks vollständig abgenutzt sein, so dass die Knochen regelrecht aufeinander reiben. Wenn alle konservativen Maßnahmen wie gezielter Muskelaufbau oder auch Hyaluron-Injektionen dem Patienten keine Beschwerdeminderung mehr bringen, bleibt oft als einzige Option ein künstlicher Gelenkersatz. Knie- und Hüftgelenk können - je nachdem, welche Gelenkflächen betroffen sind – ganz oder auch nur teilweise ersetzt werden. Ein Gelenkersatz ist jedoch nicht nur an diesen großen Gelenken möglich, sondern auch am Sprunggelenk, dem Schultergelenk, dem Ellbogengelenk oder an den Fingergelenken. Während sich die Entscheidung für ein künstliches Gelenk - nicht zuletzt aus Angst vor der Operation - bei vielen Menschen über einen langen Zeitraum hinzieht, ist der eigentliche Klinikaufenthalt eine Sache von Tagen. In der Regel folgt eine Anschlussheilbehandlung, die Kosten werden von der Krankenkasse bzw. der Krankenversicherung übernommen. (mki)